Einhundertirgendwasneunzig Tage

      Einhundertirgendwasneunzig Tage

      Ohne lange Vorreden: ich rauche jetzt seit einhundertirgendwasneunzig Tagen nicht mehr, seit einem halben Jahr und zehn Tagen und ich habe das Gefühl, in einer Endlosschleife zu hängen, die niemals aufhört. Ich bin noch sowas von weit entfernt von "Mein Weg zum ERFOLG", das glaubt ihr gar nicht. Seit Tagen laufe ich mit einer stinkeschwarzen Wut durch die Gegend, die zwischendrin auch mal explodiert, ich könnte meinen Mann erdolchen, der draußen gemütlich im Liegestuhl eine nach der anderen raucht, ich schreie die Kinder zu oft an, nur weil sie irgendwas von mir wollen, ich kann mich nicht konzentrieren und brauche für allesallesalles, was ich tue, drei Mal so lange wie sonst, ich vergesse wichtige Dinge und über allem schwebt ständig die Frage, warum ich mir das antue. Es fühlt sich alles nicht wie ein halbes Jahr rauchfrei an, es fühlt sich an wie vor sechs Stunden aufgehört. Wie der Tiger im Käfig. Völlig gelähmt und gezähmt und gleichzeitig ohne Ruhe.

      Man lebt gefährllich in so einem Halbraucherhaushalt. Erst neulich saß ich neben dem Don, zwischen uns der Aschenbecher mit seiner Zigarette drin. Ich hab schon hingegriffen, wie von selbst und ich wusste in dem Moment genau, dass ich die jetzt ohne Probleme reinziehen könnte, mir würde noch nicht mal eine halbe Sekunde schlecht werden, aber in meinem Kopf würde irgendetwas "ping" machen und mir würde es anders gehen. Ich wills nicht besser nennen, weil besser wars ja nicht, aber es wäre anders, ich hätte keine Wut mehr, ich könnte wieder denken, ich wäre wieder leicht. Donna light.

      Ich bin nach wie vor sehr entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen und die Dinge weiter auszusitzen und ich hab hier ja oft genug erlebt, dass man nicht eine einzige rauchen kann und komischerweise will ich auch gar nicht rauchen. Ich will nur meine alte Donna zurück. Oder wenigstens dafür eine neue, die nicht so griesgrämig, widerlich, blöde ist.

      Ja, ich dachte, ich erzähle das mal, auch wenn so viele Halbjährige hier nicht mehr diese Probleme haben. Für mich ists noch eine weite Strecke. Falls es nicht hinter der nächsten Kurve flacher wird.
      Donna

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Donna Quichote“ ()

      Es ist zum was-auch-immer, oder?

      WENN es tatsächlich am Nichtmehrrauchen liegt, sollte wirklich mal einer untersuchen, was die da bitte in die Kippen reinmischen, dass das nach einer solchen Zeit immer noch solche Auswirkungen hat.

      Andererseits, keine Ahnung, kann diese rabenschwarze Wut andere, eventuell tiefere Ursachen haben?
      Liebe Grüße
      Pat

      Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end

      Donna Quichote schrieb:

      Ich bin noch sowas von weit entfernt von "Mein Weg zum ERFOLG", das glaubt ihr gar nicht.
      Doch. Das empfinde ich nämlich für mich genauso, und ich bin schon irgendwo zwischen 9 und 10 Monaten.

      Warum das bei dir so ist, kann ich nicht beantworten. Ich kann nur etwas über mich sagen.
      Ich bin schon immer jemand gewesen, der "vor Wut raucht", und mein Schmacht ist dann besonders groß, wenn ich wütend bin. Oder gestresst. Oder mich überfordert, im Stich gelassen und hilflos fühle.
      Diese Gefühle gehörten einfach 25 Jahre zu meinem Leben wie das Rauchen auch. Das ich diese beiden Dinge nun miteinander verbinde, finde ich vollkommen normal, sprich: wenn ich wütend bin, könnte ich mir direkt eine anzünden :firedevil
      Nur muss ich jetzt halt lernen, irgendwie mit dieser Wut anders fertig zu werden, als sie mit Nikotin einzudämmen, und DAS finde ich erheblich schwerer, als zu verkünden, dass ich ab sofort nicht mehr rauche. Ausserdem ist Wut so ein furchtbar hässliches Gefühl, dass ich das natürlich am liebsten sofort im Keim ersticken möchte, egal wie. Wer will das schon empfinden müssen?

      Dazu denke ich, dass Pat nicht unrecht hat: es wird mehr als Nikotin sein, was da reingemixt wird, um uns wortwörtlich bei der Stange zu halten.
      Ich finde es schon bezeichnend, dass es mir derzeit eigentlich genauso geht wie beim ersten Mal, als ich rund um die 9 Monate rauchfrei hatte.
      Liebe Grüße,
      Schelmine

      Früher war vieles leichter.
      Ich zum Beispiel.
      Es ist doch schonmal toll, das Du weißt, das Du nicht wieder rauchen willst !
      Und es ist gut, das Du mitbekommst, das Du Aggressiver, wütender bist als früher - ähm ich meine Das Wissen darüber ist gut, nicht die Sache als Diese *grins*
      Ich hoffe Deine Familie vergibt Dir und weiß wie Du, das es nurnoch eine Kurze Phase ist, bis sich wieder alles normalisiert !

      Nimmt denn Dein Männe gar keine Rücksicht auf Dich ?!?!? Dann mecker ihn ruhig an - hat er verdient ! Dir einfach laufend was vorzurauchen ist nicht nett !

      Ich bin sicher, das die Phase bald zu Ende geht ! Geht ja nicht anders ;)
      Irgendwann wirst Du zwinkernd an die Zeit zurückdenken !
      Hallo Donna,

      erstens ist das Leben kein Ponyhof.

      Zweitens könnte ich nienienie in einem Halbraucherhaushalt leben ohne zu rauchen. Von daher ist das viel mehr als ich ernsthaft leisten könnte.

      Drittens würde rauchend nichts besser, aber das weißt Du ja schon.

      Viertens wirst Du die alte Donna nicht wieder bekommen, sondern eine weiterentwickelte, geringfügig andere. Das ist übrigens immer so im Leben. Im Prinzip bist Du gerade in der Mauser. Und da fühlt man sich schlapp, frag mal Deinen Wellensittich.

      Fünftens glaube ich wirklich daran, dass die nächste Kurve immer gar nicht so weit weg ist.

      Fast schon altersweise Grüße hoboe
      Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. (Samuel Beckett)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hoboe“ ()

      Ich glaube auch, ich könnte jetzt rauchen und mir würde nicht schlecht. Ich würde irgendwie entspannen. Und mich dann Scheiße fühlen. Es wäre mir wieder so komisch unwohl in meiner Haut.

      Das mit dem Raucherhaushalt, in dem Du lebst, ist Mist. Kann man so sagen, glaube ich. Ob Wut und mangelnde Konzentration jetzt vom Nichtrauchen kommen, kannst Du ja mal unverbindlich hinterfragen.

      Mach einfach weiter, Donna. Es wird gut. Ich weiß es, ich hatte so eine Eingebung. Echt!

      Lag.
      rauchfrei seit 17.01.2008 / Umwege erhöhen die Ortskenntnis

      Schelmine schrieb:

      Ich finde es schon bezeichnend, dass es mir derzeit eigentlich genauso geht wie beim ersten Mal, als ich rund um die 9 Monate rauchfrei hatte.


      Genauso? :angst
      oder doch ein bisschen anders? *hoff*
      Liebe Grüße
      Pat

      Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end

      Pat schrieb:


      Schelmine schrieb:

      Ich finde es schon bezeichnend, dass es mir derzeit eigentlich genauso geht wie beim ersten Mal, als ich rund um die 9 Monate rauchfrei hatte.


      Genauso? :angst
      oder doch ein bisschen anders? *hoff*
      Nö, genauso. Warum?
      Falls du jetzt an Rückfall denkst: der war "erst" nach fast 1,5 Jahren, und zwar ohne Grund, wenn Dummheit nicht als Grund zählt.

      Doch, ich erinnnere mich so genau, weil Grace damals umkippte und ich noch weiß, dass ich mich unheimlich gequält habe mit Schmachtgefühlen und Suchtdruck in der Brust, und das habe ich jetzt wieder genauso.

      Ich bilde mir dann immer ein, dass das irgendein Dreck aus den Kippen ist, der sich da mit Krawall verabschiedet, meist hilft das ein bisschen, aber nervig finde ich es trotzdem.
      Naja und wie gesagt: wenn ich dann wütend bin oder gestresst oder wie jetzt beispielsweise urlaubsreif, dann ist es nochmal umso stärker zu spüren.

      Aber ob irgendetwas davon auf Donna zutreffen könnte weiß ich nun halt nicht.
      Liebe Grüße,
      Schelmine

      Früher war vieles leichter.
      Ich zum Beispiel.
      Oh, das habe ich verwechselt. Richtig, es waren ca. 1,5 Jahre, so wie bei mir

      Ich hoffe wirklich, die nächsten Generationen sind schlauer als wir und fangen mit dem Mist gar nicht erst an.
      Liebe Grüße
      Pat

      Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end
      Hi Donna,
      ich weiß genau, ganz genau, was du fühlst und empfindest. Ich empfinde es immer schwerer, warum auch immer, wenn der Partner raucht. Ja sicher, ich bekomme oder bekam immer von Herrn Dino gesagt "was hat denn mein Rauchen mit deinem Rauchen oder Nicht-Rauchen zu tun" oder noch klügere Sprüche von anderen "na hör' mal, wenn sich dein Mann den Arm anschneiden würde, dann würdest du es ja nicht auch tun, also was hat das eine mit dem anderen zu tun" :rolleyes Mag ja alles richtig und schön sein, doch wenn es so einfach wäre.....

      Ich hab' / hatte immer in Streßsituationen ganz besonders das Gefühl "wenn ich jetzt rauchen DÃœRFTE, man wäre das geil und entspannend". Das hat mich monatelang richtig gequält!! Aber so ganz richtig!

      Noch, noch wohlbemerkt, sitze ich eben neben Herrn Dino, der entspannt gerade jetzt auch neben mir am Computer hockt und quarzt und denke mir "ich könnte ja, kann mich ja keiner zwingen, ABER ICH WILL JETZT NOCH NICHT". Vielleicht will ich es irgendwann wieder, vielleicht ist irgendwann auch nachher, vielleicht auch nie, keine Ahnung, doch JETZT eben nicht.

      Das meine ich immer mit dem Spruch, der nicht nur ein Spruch ist "es ist mir egal, ob ich nun rauche oder nicht", wenn ich es wollte dann tue ich es, aber im Moment WILL ich eben nicht. Mag komisch klingen, aber mir hilft es. Ich habe auch aufgehört mich rechtfertigen zu wollen, wenn ich denn wieder rauchen sollte. Nicht klasse, aber dann wäre es eben so.

      Ich wünsche dir, dass es nach der nächsten Kurve einfach mal flacher wird, ob es einfacher wird kann ich nicht sagen, aber flacher ganz bestimmt.
      Es ist in der Tat erstaunlich, wie Menschen sich in Kleinlichkeiten
      verlieren können und darin einen armseligen Scharfsinn erblicken.
      -Otto von Corvin-
      LG Dino
      Donna,
      raucht denn Dein Mann nur draußen oder auch drinnen?
      Wenn er auch drinnen raucht, dann bitte ihn doch, ausschließlich draußen zu rauchen. Das dürfte ja jetzt im Sommer kein Problem sein.

      Meiner raucht auch nach wie vor, aber nicht im Haus. Ich reagiere schon allergisch, wenn er die Kippe auf der Türschwelle zum Balkon anzündet, weil dann - je nach Wetterlage - der Qualm ins Haus zieht.
      In den ersten rauchfreien Wochen habe ich ihm bei jedem Zigarettengang nachgeguckt. Jetzt interessiert es mich nicht mehr, ist doch viel zu anstrengend, immer hinterher zu sein. 70 % der Zigaretten, die er zu Hause raucht, bekomme ich gar nicht mehr mit.

      Ich weiß nicht, wie sich das entwickelt hätte, wenn er munter im Haus qualmen würde.

      Donna, schau doch mal die letzten Monate zurück. Gab es denn da gar keine Phasen, in denen Du ohne Zigarette zufrieden warst, in denen Dir die Stinkedinger nicht gefehlt haben?
      Mary

      Bewusst Sein
      Wann immer man euch braucht, seid ihr da, gelle?

      Diese rabenschwarzglutrote Wut, Pat, die kommt sicherlich noch von irgendetwas anderem auch. Ich weiß schon, warum die Seele rumstänkert, aber ich habs nicht so damit, da auch noch tagelang drinrumzupopeln, weil es Dinge gibt, die ich sowieso nicht (mehr) ändern kann. Vielleicht gelassener sehen, aber das geht wahrscheinlich in der Mauser wirklich nicht auch noch. Alles andere, was du sagst, Schelmine: Bingo. Gestresst fühle ich mich jeden Tag und ich vermute, das bleibt auch noch die nächsten paar Jahre so, genervt auch und hilflos oft auch. Ich beneide oft einige hier, die dann, wenn sie richtig abgenervt sind, einfach mal sich selbst eine Runde Sauna verordnen oder sich ins Bett legen und das Ganze verschlafen oder schwimmen/laufen/radfahren gehen. Ablenkung ist glaube ich schon so ein Zauberwort und es ist dann auch egal, ob man sich von Suchtdruck, Suchtgedächtnis oder einfach nur vom Stinke-Ich ablenken muss, Hauptsache man kann es. Vielleicht ist meine Wut auch Selbstmitleid, jedenfalls kann ich mich nie ablenken, wenn das nötig wäre. Ich bin hier eingepfercht in fünf versschiedene Zeitpläne und kann nicht einfach gehen, wann mir das passt und einfach mal was anderes machen. Und der Ablenkungsfaktor von Spülmaschine ein-/ausräumen, dreckige Wäsche einsammeln und sortieren, Essen jagen und zubereiten oder Kinderaktivitäten überwachen geht ehrlich gegen Null.

      Was den Don betrifft, so raucht der halt. Ich weiß nicht, wie der Rücksicht auf mich nehmen soll. Er tuts ja nicht drinnen, er geht raus und ich möchte jetzt nicht von ihm verlangen, dass er sich hinter dem Hibiskusstrauch versteckt, um zu rauchen. Der Don ist ein sehr gelassener Mensch und vielleicht verknüpfe ich auch nur seine Gelassenheit mit seinen Zigaretten. Wenn ich ganz ehrlich bin, war ich als Raucherin auch eher ein Rumpelstilzchen als eine sanfte Elfe. Also auch auf diesem Gebiet nix als Selbstbetrug.

      Lagarto, ich finde, du hast es ziemlich gut auf den Punkt gebracht, was ja aber auch kein Wunder ist, wo du doch eine Eingebung hattest. Ich sollte mir diesen Satz echt rahmen und vor die Stirn nageln: "Ich würde irgendwie entspannen. Und mich dann Scheiße fühlen." Das haut ja so den Nagel auf den Kopf, 26 Jahre rauchen in zwei Sätzen und dann gleich noch alle Gründe, die man braucht, um es für immer sein zu lassen. Wer wäre denn so blöd?

      hoboe, ich hab immer noch vor, mit dir am 30. Dezember ein Fass aufzumachen, aber wenn ich das dann immer noch den Berg hochrollen muss, dann ...... Dann weiß ich auch nicht. Und Dino, du weißt ja, dass ich nicht glaube, dass es egal ist, ob du rauchst oder nicht, es ist einfach nur gut, dass du wieder nicht rauchst.

      Vielleicht ist das ja auch so nach sechs Monaten, man ist ein Halbie, und nach kurz nach sechs Monaten ist man nix Halbes und nix Ganzes?

      Donna

      Donna Quichote schrieb:

      Ich weiß schon, warum die Seele rumstänkert, aber ich habs nicht so damit, da auch noch tagelang drinrumzupopeln, weil es Dinge gibt, die ich sowieso nicht (mehr) ändern kann.


      so ähnlich habe ich mir das vorgestellt.

      also: Heilmittel 1: irgendwie doch mal versuchen eine oder zwei Stunden für Dich rauszuschlagen
      sowas wie: Donnerstag abends nimmt der Don die Kinder und Du gehst zum Aerobic, Kaffee trinken, Cocktail schlürfen, in die Sauna oder einfach im Park spazieren oder sonstwas.

      Heilmittel 2:
      wenn Du weißt warum die Seele stänkert, dann hör auf, eine Beziehung zum Rauchen oder Nichtmehrrauchen herzustellen. Die Kippe ist kein Heilmittel, sie hilft nicht gegen Stress, passt nicht auf Deine Kinder auf und löst keine wie auch immer gearteten Probleme. Trenn das Problem von der ganzen Rauchen-Nichtmehrrauchen-Sache und pack es an der Wurzel und finde eine Lösung.
      Liebe Grüße
      Pat

      Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end
      Hi Donna

      ich hab keine Ahnung wie du aus dem Tief wieder rauskommst.
      Ich wünsch dir die flachen Kurven, aber etwas flotter als sonst :sleep
      Ich weiß genau wie du dich fühlst, aber glaub mir, wenn du rauchen würdest,
      wärs auch nicht besser... nur stinkiger !

      lg Astrid
      31.10.2021
      Vielleicht ist meine Wut auch Selbstmitleid, jedenfalls kann ich mich
      nie ablenken, wenn das nötig wäre. Ich bin hier eingepfercht in fünf
      versschiedene Zeitpläne und kann nicht einfach gehen, wann mir das
      passt und einfach mal was anderes machen.

      Das wäre jetzt spontan das, was mir als Ansatz einfallen würde. Doch Donna, ich denke du kannst ! Du kannst nicht noch 10 Jahre warten, bis auch Kleinstmadame so weit ist, dass man sie mal für ein paar Stunden alleine lassen kann. Dann würde ich vor lauter Stinkigkeit an deiner Stelle SOFORT woeder rauchen.

      Versuche an Auszeiten zu kommen, benutze deinen Mann, chartere dir eine Oma, Tante oder Babysitter - und nimm dir Zeit für dich. Geh wieder laufen (das fandest du doch gar nicht so schlecht), gönn dir einen Saunatag - gib ein paar von den Dingen ab, von denen du glaubst, du und nur du musst sie machen. Denk wenigstens mal drüber nach und rauch besser nicht, ich kann mich Astrid`s Worten da nur anschließen - und wir müssen es schließlich wissen.
      'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
      'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze.

      (Alice im Wunderland)
      hallo donna

      da schau ich doch nach rund einem jahr ins forum und lese als erstes von dir.

      mensch donna. ich freue mich so für dich. so viele tage ohne zigaretten.....

      du bist für mich eine alte wegbegleiterin im dschungel des entzuges.

      sicherlich kannst du dich noch an mein tief erinnern. ich bin schon lange durch.

      und du wirst es auch sein. dies kann ich dir versprechen.


      ganz, ganz liebe grüsse von adrian
      ich bin ein sieger seit dem 19.09.2005
      Jetzt habe ich wirklich jedes Posting hier gelesen, nichts ausgelassen, nichts überlesen ..... und über all diesen tollen Postings schwebt eine wutschnaubende Donna, die so gerne am liebsten alle hauen möchte, weil es allen viel viel besser geht als ihr, weil alle mal Zeit und Musse für sich haben, weil all die anderen in Saunas gehen, relaxt im Cafè sitzen, in der Eisdiele nebenan eine Riesenportion Eis verschlingen, ohne einer Kleinstmadame im Sekundentakt das Schnütchen abzuwischen. Und nur Donna sitzt gestresst zu Hause und ist stinkig bis zum geht nicht mehr, weil sie all das nicht haben kann. Und natürlich liegt es nur daran, dass sie ja nicht mehr raucht. Klar, was auch sonst.

      Und das Schlimme an der Sache ist: Es stimmt sogar (nein, nicht das es daran liegt, dass donna nicht mehr raucht - weiterlesen
      ;-) ). Die anderen haben gelernt, sich ihr Auszeit zu nehmen, gehen in die Sauna zum entspannen, sitzen mit der Freundin in der Eisdiele und quatschen einfach mal nur für sich, genießen ihre Weiberabende ohne Kindergeschrei.
      Und ich kann dich so gut verstehen, deinen Frust, deine Wut, deine Sehnsucht nach einfach mal Zeit für dich. Ich würde es dir mehr als wünschen. Doch diesen Freiraum musst du dir wirklich selbst einräumen. Den wird dir keiner freiwillig geben, dazu ist es viel zu bequem, wie es jetzt für deine Familie läuft (und das soll mit Sicherheit kein Vorwurf an deinem Mann und deine Kinder sein, bitte jetzt nicht falsch verstehen). Hast du eigentlich mal bei deinem Don angesprochen, dass du mal Zeit nur für dich allein beanspruchst, daß du einfach mal eine kleine Auszeit brauchst. Nicht viel, vielleicht nur einen Nachmittag und einen Abend in der Woche, wo du wirklich mal einfach nur an dich - und wirklich nur an dich - denken kannst, wo du das Leben mal in vollen Zügen genießen kannst, Gespräche mit einer Freundin führen kannst ohne das Kleinstmadame, Mittelknödel oder oder oder immer dazwischen hängen. Deswegen hast du deine Kinder, deinen Mann, deine Familie ja nicht weniger liebt. Du lässt sie doch deswegen auch nicht im Stich, du nimmst dir einfach nur das Recht auf ein klein wenig Privatleben, etwas, was der Rest deiner Familie ja ebenfalls hat.

      Ich denke, daran liegt der größte Teil deines Problems, hat wirklich nichts mit dem Rauchen zu tun, aber genau dieses Nichtmehrrauchen ist so ein gutes Argument.

      Denk einfach mal ein wenig an dich, sei ein kleines bischen egoistisch. Du darfst das auch, denn du bist auch nur ein Mensch.

      Lieben Gruß

      bine (für dich heute ungeknuddelt)
      Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben. (Mark Twain)
      wenn es am 30. Dezember immer noch bergauf geht,dann rollst du das Fass eben bergauf.Ist gut gegen die Mopsigkeit.

      Du darfst dein NMR nicht an irgend eine Zeitangabe hängen,finde dich damit ab,das es dauern könnte,dann gehts gleich etwas besser.

      Dein Zustand wird sich auch nicht ändern,wenn der Don auch aufhört zu rauchen.Deine Wut und deine Qual bleiben,nur der Don währe dann auch nicht mehr so gelassen und das würde die Sache nur noch schlimmer machen.

      Halte es einfach aus,mach Strecke und sei dir sicher,die neue Donna wird irgendwann fertig sein.Stolz und nicht fassend es geschaft zu haben.

      Ich bin auch so ein Explosionstyp und meine Wutausbrüche haben nichts mit dem NMR zu tun.Ich hab auch immer alles aufs NMR geschoben.

      Jetzt wo ich über das Gröbste hinweg bin,merke ich,das es nicht daran lag
      liebe Grüße


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ludaki“ ()

      Oh, Donna,

      ich kann dich sehr gut verstehen, bei mir sind es Streß-/Angstsituationen in denen es in mir anfängt zu bohren. Es ist kein Spaziergang und manchmal ist der Weg sehr dornig.

      Mir hat Ruth an ähnlicher Stelle ein Gleichnis erzählt (dass ich jetzt natürlich nicht mehr zusammenkriege) aber letztendlich bist du unterwegs zu einem Gipfel und der Weg ist mühsam. Es ist sehr beschwerlich voranzugehen und es geht nur in kleinen Schritten. Auf der anderen Seite gibt es aber auch keinen richtigen Weg zurück. Dafür hast du bereits zuviel erreicht, weil: wenn du dich jetzt wieder zurück ins Tal rutschen läßt denkst du sowieso nur an den Aufstieg.

      Mir haben sie letztes Jahr im Krankenhaus QiGong eingetrichtert, und immer in den besagten Streßsituationen, wenn der Affe brennt, stelle ich mir innerlich eine ganz bestimmte Ãœbung vor, mit den sanften Worten des Lehrers "Erhebe den Atem und beruhige den Geist" und schon gehts wieder. Solche Anker sind gut.

      Halte durch und fühl dich gestärkt

      Guido
      If you can't talk about it, point to it (L.W.)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Soso“ ()

      Pat schrieb:

      wenn Du weißt warum die Seele stänkert, dann hör auf, eine Beziehung zum Rauchen oder Nichtmehrrauchen herzustellen.
      Ja! Genau das ist ein verdammt guter Ansatz.

      Ich weiß schon, manch einer kann es nicht mehr hören.... Nicht ständig und immer hat irgendein Problem wirklich mit Rauchen bzw. Nichtmehrrauchen zu tun. Du weißt doch sowieso schon, dass du, wenn du wieder rauchst, nicht einen Funken mehr Zeit hast, weniger wütend bist, nicht mehr zickst oder Kinder anschreist. WAS ändert denn die beschissene Kippe? Außer das du noch weniger Zeit hast und dir - das muss ich zugeben - mit dem Rauchen dieser Zigarette einen klitzekleinen Freiraum schaffst. DAS wäre ein Argument. Dir deine total fehlenden Pausen in den Raucherpausen zu klauen.

      Die Zigaretten sind NICHT der Mittelpunkt deines Lebens. Dein eigenes Leben ist es. Und das solltest du dir allmählich mal ein bißchen zurück fordern.

      Lieb gemeinte Worte - auch wenn sie sich etwas hart anhören, aber ich hoffe das weißt du auch!
      Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang....