Nichtrauchen ist "ansteckend"
Raucher schwören ihrem Laster oft in sozial verknüpften Gruppen ab
[Pressefoto anzeigen]
Boston
(pte/26.05.2008/12:20) -
Der Versuch abstinent von Zigaretten zu werden, ist scheinbar keine
individuelle Entscheidung, sondern erfolgt vielmehr unbewusst im
Herdentrieb. Das haben jetzt Forscher des Harvard Medical School http://www.hms.harvard.edu in Zusammenarbeit mit der University of California in San Diego http://www.ucsd.edu
belegen können. Bei der Auswertung von Daten, die die Framingham Heart
Study lieferte, haben die Wissenschaftler um Nicholas Christakis und
James Fowler festgestellt, dass Abstinenzversuche stets innerhalb von
größeren, miteinander direkt oder indirekt in Verbindung stehenden
Gruppen auftauchen. Ob Menschen das Rauchen aufgeben, hängt also stark
davon ab, ob Familienmitglieder, Bekannte oder Verwandte es ebenfalls
geschafft haben.
<img
src='http://ins.pressetext.com/www/dist/va.php?zoneid=27&cb=022445464651&n=aaaefdd0'
border='0' alt="''" />
"Wir haben herausgefunden, dass in großen sozialen Netzwerken
ganze Gruppen von Menschen, die sich vielleicht nicht einmal kennen,
alle zeitgleich mit dem Rauchen aufgehört haben", sagt Christakis. Der
Mediziner und Sozialwissenschaftler rekonstruierte mit seinen
kalifornischen Kollegen die sozialen Verbindungen von rund 12.000
Menschen innerhalb der vergangenen 32 Jahre. Basis für die
Untersuchungen bildete die Framhingham Heart Study, eine
kardiovaskuläre Langzeitstudie, die bereits 1948 in Framingham,
Massachusetts, gestartet wurde. Anhand von Daten über familiäre
Veränderungen der Teilnehmer - wie Geburt, Heirat, Scheidung und Tod -
und Informationen über Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen gelang es
den Forschern die Auswirkungen von Abstinenzversuchen in den
gesellschaftlichen Gruppen zu beziffern.
Der Einfluss von Ehepartnern, die bereits erfolgreich das Rauchen
aufgegeben haben, ist den Wissenschaftlern zufolge am höchsten
einzustufen. Denn wenn der Eine aufhört, sank die Wahrscheinlichkeit,
dass der Andere weiterraucht, um 67 Prozent. Bei Freunden und Kollegen
schlägt sich der Effekt mit 36 bzw. 34 Prozent nieder. Setzt sich der
Bekanntenkreis zu großen Teilen aus aktiven Rauchern zusammen, seien
die Chancen abstinent zu werden eher gering, da Freunde von aktiven
Rauchern um 61 Prozent häufiger selbst rauchen. Selbst Freundesfreunde
eines Rauchers gehen dem Laster zu 29 Prozent häufiger nach. Räumliche
Nähe spielt in den sozialen Netzwerken allerdings keine Rollen. So
haben rauchende oder nichtrauchende Nachbarn keinen Einfluss auf die
Entscheidung zum Aufhören gehabt. Das Beispiel von Freunden und
Verwandten wirke aber auch dann, wenn diese weit entfernt leben.
"Diese Ergebnisse klingen logisch, die Tendenz stimmt sicher", meint auch Werner Graef von der Internetplattform http://www.rauchfrei.de
gegenüber pressetext. "Der gesellschaftliche Faktor hat mit Sicherheit
einen großen Einfluss auf das Rauchverhalten der Menschen, denn in
einer Umgebung, wo die Menschen nicht mehr rauchen, wird man ja auch
schnell zum Außenseiter". In der Tat konnten Christakis und Fowler auch
eine Veränderung in der Zusammensetzung der sozialen Gruppen
beobachten. "Wenn man zurück ins Jahr 1971 blickt, sind Raucher und
Nichtraucher gleichermaßen in den Zentren der Netzwerke zu finden",
erklärt Fowler. Während der 1980er und 1990er Jahre seien die Raucher
aber an den Rand der sozialen Netze gedrängt worden. Diese Ausgrenzung
durch das Rauchen können nach Ansicht der Forscher nicht nur schlecht
für die physische, sondern auch für die soziale Gesundheit sein. "Im
Gegensatz zu dem, was wir in der Schule möglicherweise gedacht haben,
scheint das Rauchen eine äußerst schlechte Strategie zu sein, um
beliebt zu werden", so Fowler. (Ende)
<img src="http://img.pte.at/logos/00002-02653.gif" align="right" />
Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur:
Claudia Misch
email: misch@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-316
Raucher schwören ihrem Laster oft in sozial verknüpften Gruppen ab
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Boston
(pte/26.05.2008/12:20) -
Der Versuch abstinent von Zigaretten zu werden, ist scheinbar keine
individuelle Entscheidung, sondern erfolgt vielmehr unbewusst im
Herdentrieb. Das haben jetzt Forscher des Harvard Medical School http://www.hms.harvard.edu in Zusammenarbeit mit der University of California in San Diego http://www.ucsd.edu
belegen können. Bei der Auswertung von Daten, die die Framingham Heart
Study lieferte, haben die Wissenschaftler um Nicholas Christakis und
James Fowler festgestellt, dass Abstinenzversuche stets innerhalb von
größeren, miteinander direkt oder indirekt in Verbindung stehenden
Gruppen auftauchen. Ob Menschen das Rauchen aufgeben, hängt also stark
davon ab, ob Familienmitglieder, Bekannte oder Verwandte es ebenfalls
geschafft haben.
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"Wir haben herausgefunden, dass in großen sozialen Netzwerken
ganze Gruppen von Menschen, die sich vielleicht nicht einmal kennen,
alle zeitgleich mit dem Rauchen aufgehört haben", sagt Christakis. Der
Mediziner und Sozialwissenschaftler rekonstruierte mit seinen
kalifornischen Kollegen die sozialen Verbindungen von rund 12.000
Menschen innerhalb der vergangenen 32 Jahre. Basis für die
Untersuchungen bildete die Framhingham Heart Study, eine
kardiovaskuläre Langzeitstudie, die bereits 1948 in Framingham,
Massachusetts, gestartet wurde. Anhand von Daten über familiäre
Veränderungen der Teilnehmer - wie Geburt, Heirat, Scheidung und Tod -
und Informationen über Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen gelang es
den Forschern die Auswirkungen von Abstinenzversuchen in den
gesellschaftlichen Gruppen zu beziffern.
Der Einfluss von Ehepartnern, die bereits erfolgreich das Rauchen
aufgegeben haben, ist den Wissenschaftlern zufolge am höchsten
einzustufen. Denn wenn der Eine aufhört, sank die Wahrscheinlichkeit,
dass der Andere weiterraucht, um 67 Prozent. Bei Freunden und Kollegen
schlägt sich der Effekt mit 36 bzw. 34 Prozent nieder. Setzt sich der
Bekanntenkreis zu großen Teilen aus aktiven Rauchern zusammen, seien
die Chancen abstinent zu werden eher gering, da Freunde von aktiven
Rauchern um 61 Prozent häufiger selbst rauchen. Selbst Freundesfreunde
eines Rauchers gehen dem Laster zu 29 Prozent häufiger nach. Räumliche
Nähe spielt in den sozialen Netzwerken allerdings keine Rollen. So
haben rauchende oder nichtrauchende Nachbarn keinen Einfluss auf die
Entscheidung zum Aufhören gehabt. Das Beispiel von Freunden und
Verwandten wirke aber auch dann, wenn diese weit entfernt leben.
"Diese Ergebnisse klingen logisch, die Tendenz stimmt sicher", meint auch Werner Graef von der Internetplattform http://www.rauchfrei.de
gegenüber pressetext. "Der gesellschaftliche Faktor hat mit Sicherheit
einen großen Einfluss auf das Rauchverhalten der Menschen, denn in
einer Umgebung, wo die Menschen nicht mehr rauchen, wird man ja auch
schnell zum Außenseiter". In der Tat konnten Christakis und Fowler auch
eine Veränderung in der Zusammensetzung der sozialen Gruppen
beobachten. "Wenn man zurück ins Jahr 1971 blickt, sind Raucher und
Nichtraucher gleichermaßen in den Zentren der Netzwerke zu finden",
erklärt Fowler. Während der 1980er und 1990er Jahre seien die Raucher
aber an den Rand der sozialen Netze gedrängt worden. Diese Ausgrenzung
durch das Rauchen können nach Ansicht der Forscher nicht nur schlecht
für die physische, sondern auch für die soziale Gesundheit sein. "Im
Gegensatz zu dem, was wir in der Schule möglicherweise gedacht haben,
scheint das Rauchen eine äußerst schlechte Strategie zu sein, um
beliebt zu werden", so Fowler. (Ende)
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