Ein freundliches Hallo an alle Foris!
Seit einigen Tagen schleiche ich hier im Forum und um Eure Beiträge herum und da sich alles hier richtig nett und sympathisch anhört, habe ich mir nun endlich ein Herz gefasst! Auch wenn ich damit eine mir völlig neue, fremde Welt betrete, die eines Forums, wage ich diesen Schritt. Erstens, weil man ja bekanntlich nie auslernt und zweitens, weil ich für mein geplantes Unternehmen * Nicht-Mehr-Rauchen * vielleicht etwas Unterstützung und Austausch brauchen kann oder ein paar Schultern zum Ausweinen vielleicht.
Wer ich bin?
Eine 62jährige (in meinem Alter muss man warnen, Junge brauchen das nicht), eigentlich noch ganz gut in Schuss, die soeben nach 44 Jahren Arbeitsstress ins Rentnerdasein eingetaucht ist. Ich rauche seit meinem 20zigsten Lebensjahr und komme auf zwei Schachteln am Tag, manchmal aber auch mehr. Das ist zum Einen eine Ewigkeit, vor allem aber auch ein ganz ordentlicher Konsum, wenngleich ich NUR die sog. Light‘s rauche. Der Knackpunkt ist jedoch, dass diese ganze Geschichte nicht mehr steuerbar ist. Rauchen ist für mich ein absolutes MUSS, ein Lebenselixier gewissermaßen, das zu jeglicher Lebenssituation einfach dazu gehört. Die damit zusammenhängende, mir schmerzlich bewusst gewordene permanente Unfreiheit quält mich immer mehr und der sog. Raucherhusten könnte sich jetzt langsam zu einer COPD entwickeln. Während meiner Berufstätigkeit gab es (in dem Fall muss ich "leider" sagen) kaum irgendwelche Einschränkungen, ich konnte rauchen, wann und fast immer wo ich wollte, wodurch ich somit meine Sucht permanent bedienen und über die langen Jahre gewissermaßen perfekt ausbauen konnte.
Allerdings entwickelte sich gegenüber meinem Körper zunehmend ein schlechtes Gewissen. Der Spaß- und Genussfaktor verschwand, weshalb ich schon viele Rauchstopps eingelegt habe, nur leider wie man sieht, meine Sucht niemals besiegte. Wo aber ist der Schalter in meinem Hirn, den ich umstellen müsste, um Heilung zu erlangen??? Wo ist die Methode, mit der man es schaffen könnte??? Ich habe stets gesucht, gefunden, versucht, verbittert gekämpft, Gehirnwäsche betrieben, betreiben lassen, aber alles umsonst. Jeder dieser misslungenen Versuche zeigte mir, dass ich gegen eine Sucht kämpfte, die viel heimtückischer ist, als ich es mir jemals auch in Albträumen nicht hätte vorstellen können. Wie gelesen, hat die Sucht- und Hirnforschung in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, durch die man jetzt erfährt, dass die Nikotinabhängigkeit durchaus mit der von Alkohol, Heroin oder Kokain vergleichbar ist. Fakt ist nur, man bekommt keinerlei Hilfen von außen, man muss den Schalter selber finden und durch den Entzug alleine durch, egal wie. Bewaffnet mit diesen Erkenntnissen und mit dem elenden Gefühlen der letzten Versager im Nacken, wuchs nun auch der Respekt vor einem neuen Start. Es machte sich Angst breit vor jedem neuen Einstieg in die Nichtraucherwelt.
Welche "Methode" soll ich nur diesmal wählen, welches Buch lesen, welche Medikamente kaufen? Sollte ich mich besser nicht gleich erschießen, weil ich offenbar zu uneinsichtig und nachgewiesener Maßen viel zu schwach bin? Außerdem ist es sicher viel zu spät für mich? Vielleicht bastelt mein Körper schon längst am Lungenkrebs oder morgen kommt der Schlaganfall über mich und ich hätte mich völlig unnötig gequält? Sollte ich nicht besser daran arbeiten, einen gemütlichen Rentnerplatz so schnell wie möglich frei zu machen und einfach getrost weiterrauchen? Schließlich stehen da noch viele kerngesunde Nichtraucher in den Startlöchern, für die unser lieber Staat kaum noch Renten bezahlen kann usw...... Man kommt ins Grübeln, man wird zwangläufig in eine depressive Verstimmung gezogen, wenn man erst mal nachdenkt, sollte das Denken besser einstellen und zur Beruhigung lieber erst mal eine rauchen!
Aber genau das will ich nicht mehr, ich will endgültig aufhören mit dem Rauchen! Die guten Gründe dafür sind erdrückend und meine Nichtrauchphasen haben mir immer wieder gezeigt, dass sogar ein so schrecklich nikotinmißhandelter Körper wie der meine noch regenerationsfähig ist, denn körperlich fühlte ich mich jedesmal wesentlich besser. Dumm, dass man nicht lernen kann daraus, aber hierin liegt das System der Sucht. Schließlich habe ich auch schon oft versucht, meinen Konsum erheblich einzuschränken und mir z.B. fünf oder zehn Zigaretten am Tag erlaubt. Das klappte überhaupt nicht, es brachte mich eher fast zum Wahnsinn, weil ich mit einer Art Dauerentzug zu kämpfen hatte, unaushaltbar.
Wenn ich keinen Widerspruch von Euch bekomme, weil ich aus Altersgründen nicht ins Forum passe, melde ich mich morgen wieder und zwar RAUCHFREI ! Dabei werde ich die vielleicht einzig vernünftige Methode zur Entwöhnung versuchen: Keine – nämlich den kalten Entzug und einfach nicht mehr rauchen.
Beste Grüße an alle Foris
old-berlin
P.S. Es wird nie mehr so lang, versprochen!
Seit einigen Tagen schleiche ich hier im Forum und um Eure Beiträge herum und da sich alles hier richtig nett und sympathisch anhört, habe ich mir nun endlich ein Herz gefasst! Auch wenn ich damit eine mir völlig neue, fremde Welt betrete, die eines Forums, wage ich diesen Schritt. Erstens, weil man ja bekanntlich nie auslernt und zweitens, weil ich für mein geplantes Unternehmen * Nicht-Mehr-Rauchen * vielleicht etwas Unterstützung und Austausch brauchen kann oder ein paar Schultern zum Ausweinen vielleicht.
Wer ich bin?
Eine 62jährige (in meinem Alter muss man warnen, Junge brauchen das nicht), eigentlich noch ganz gut in Schuss, die soeben nach 44 Jahren Arbeitsstress ins Rentnerdasein eingetaucht ist. Ich rauche seit meinem 20zigsten Lebensjahr und komme auf zwei Schachteln am Tag, manchmal aber auch mehr. Das ist zum Einen eine Ewigkeit, vor allem aber auch ein ganz ordentlicher Konsum, wenngleich ich NUR die sog. Light‘s rauche. Der Knackpunkt ist jedoch, dass diese ganze Geschichte nicht mehr steuerbar ist. Rauchen ist für mich ein absolutes MUSS, ein Lebenselixier gewissermaßen, das zu jeglicher Lebenssituation einfach dazu gehört. Die damit zusammenhängende, mir schmerzlich bewusst gewordene permanente Unfreiheit quält mich immer mehr und der sog. Raucherhusten könnte sich jetzt langsam zu einer COPD entwickeln. Während meiner Berufstätigkeit gab es (in dem Fall muss ich "leider" sagen) kaum irgendwelche Einschränkungen, ich konnte rauchen, wann und fast immer wo ich wollte, wodurch ich somit meine Sucht permanent bedienen und über die langen Jahre gewissermaßen perfekt ausbauen konnte.
Allerdings entwickelte sich gegenüber meinem Körper zunehmend ein schlechtes Gewissen. Der Spaß- und Genussfaktor verschwand, weshalb ich schon viele Rauchstopps eingelegt habe, nur leider wie man sieht, meine Sucht niemals besiegte. Wo aber ist der Schalter in meinem Hirn, den ich umstellen müsste, um Heilung zu erlangen??? Wo ist die Methode, mit der man es schaffen könnte??? Ich habe stets gesucht, gefunden, versucht, verbittert gekämpft, Gehirnwäsche betrieben, betreiben lassen, aber alles umsonst. Jeder dieser misslungenen Versuche zeigte mir, dass ich gegen eine Sucht kämpfte, die viel heimtückischer ist, als ich es mir jemals auch in Albträumen nicht hätte vorstellen können. Wie gelesen, hat die Sucht- und Hirnforschung in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, durch die man jetzt erfährt, dass die Nikotinabhängigkeit durchaus mit der von Alkohol, Heroin oder Kokain vergleichbar ist. Fakt ist nur, man bekommt keinerlei Hilfen von außen, man muss den Schalter selber finden und durch den Entzug alleine durch, egal wie. Bewaffnet mit diesen Erkenntnissen und mit dem elenden Gefühlen der letzten Versager im Nacken, wuchs nun auch der Respekt vor einem neuen Start. Es machte sich Angst breit vor jedem neuen Einstieg in die Nichtraucherwelt.
Welche "Methode" soll ich nur diesmal wählen, welches Buch lesen, welche Medikamente kaufen? Sollte ich mich besser nicht gleich erschießen, weil ich offenbar zu uneinsichtig und nachgewiesener Maßen viel zu schwach bin? Außerdem ist es sicher viel zu spät für mich? Vielleicht bastelt mein Körper schon längst am Lungenkrebs oder morgen kommt der Schlaganfall über mich und ich hätte mich völlig unnötig gequält? Sollte ich nicht besser daran arbeiten, einen gemütlichen Rentnerplatz so schnell wie möglich frei zu machen und einfach getrost weiterrauchen? Schließlich stehen da noch viele kerngesunde Nichtraucher in den Startlöchern, für die unser lieber Staat kaum noch Renten bezahlen kann usw...... Man kommt ins Grübeln, man wird zwangläufig in eine depressive Verstimmung gezogen, wenn man erst mal nachdenkt, sollte das Denken besser einstellen und zur Beruhigung lieber erst mal eine rauchen!
Aber genau das will ich nicht mehr, ich will endgültig aufhören mit dem Rauchen! Die guten Gründe dafür sind erdrückend und meine Nichtrauchphasen haben mir immer wieder gezeigt, dass sogar ein so schrecklich nikotinmißhandelter Körper wie der meine noch regenerationsfähig ist, denn körperlich fühlte ich mich jedesmal wesentlich besser. Dumm, dass man nicht lernen kann daraus, aber hierin liegt das System der Sucht. Schließlich habe ich auch schon oft versucht, meinen Konsum erheblich einzuschränken und mir z.B. fünf oder zehn Zigaretten am Tag erlaubt. Das klappte überhaupt nicht, es brachte mich eher fast zum Wahnsinn, weil ich mit einer Art Dauerentzug zu kämpfen hatte, unaushaltbar.
Wenn ich keinen Widerspruch von Euch bekomme, weil ich aus Altersgründen nicht ins Forum passe, melde ich mich morgen wieder und zwar RAUCHFREI ! Dabei werde ich die vielleicht einzig vernünftige Methode zur Entwöhnung versuchen: Keine – nämlich den kalten Entzug und einfach nicht mehr rauchen.
Beste Grüße an alle Foris
old-berlin
P.S. Es wird nie mehr so lang, versprochen!