Original von Frabir
aus heutigem Anlaß, mal ein kleiner Zwischenbericht.....
Als ich mich letzten August dazu entschieden habe, das Rauchen aufzugeben, habe ich ganz bewußt wochenlang niemandem gesagt, dass ich nicht mehr qualme. Meine Umgebung hat sich damals sicherlich mehr als gewundert, warum ich ständig so gereizt war, laufend Kaugummis, Gummibärchen und Bonbons mit mir rumtrug. Da die meisten ohnehin Nichtraucher waren, ist es ihnen wohl gar nicht so in den Sinn gekommen, dass ich nicht mehr rauchen könnte....
Ich habe mich - außer hier im Forum - gar nicht getraut zu sagen, dass ich das Rauchen lasse. Es hätte mir vermutlich ohnehin keiner geglaubt. Wie auch - ich habe mir ja selbst nicht getraut....
Ich .... rauchend bei jedem kleinsten Streß, bei jeder Freude, bei jeder Anspannung, bei einem Problem, bei einem Black-Out, aus Langeweile, um eine Pause zu machen, um mich zu beschäftigen ........... Es gab keine, aber wirklich keine Gelegenheit wo ich nicht geraucht habe. Selbst bei Besprechungen, im Krankenhaus, bei Schulveranstaltungen, beim Arzt wenn ich lange warten mußte...... habe ich einen Vorwand gesucht...
Irgendwann nach vielleicht 8 oder 10 Wochen hatte ich das Gefühl, das kann was werden diesmal. Ganz allmählich ließ ich meine Umwelt an meinem Sieg über die Sucht teilhaben. Ich fing an es nicht mehr zu bedauern, dass ich keine Zigarettenpause mehr machen konnte.... Ich fing an, es einfach toll zu finden, in einer Besprechung nicht mal ansatzweise daran zu denken, dass es ja eigentlich Zeit wäre "endlich" eine zu rauchen. Ich konnte beim Arzt, beim Elternabend, im Kino.... sitzen, ohne darauf zu geiern, "endlich" rauchen zu können....
Es ist auch jetzt nach einem halben Jahr so, dass ich mich jeden Tag darüber freue, es geschafft zu haben. Ja - ich behaupte "es geschafft" zu haben, obwohl das Jahr noch gar nicht um ist, dass mich zum StaNiRa macht.... Ich bin viel zu stolz und glücklich darüber, es nach über 25 Jahren lassen zu können. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, nochmals anzufangen.... Natürlich ist mir aber klar, dass ich mir da auch nichts vormachen darf. Die "Eine" darf es nicht geben. Und Vorsicht ist besser als Nachsicht....
Ich habe einfach gelernt, dass kein Streß dieser Welt besser wird, wenn ich rauche. Das keine Situation - ob schön oder nicht - besser wird, wenn ich rauche. Das Wut, Freude, Trauer, Glück auch ganz ohne Zigaretten zu erleben sind.
Ich wünsche Euch allen, dass es Euch auch so geht.
Liebe Grüße
Birgit
Angepinnt Mein Weg zum Erfolg!
-
-
Original von Resi
.... nachdem ich meinen großen Bahnhof, am 06.02. doch beinahe verpasst hätte.
Daran erinnert wurde ich dann erst abends wieder, als ich nach Hause kam, und dort eine Rose für mich auf dem Tisch stand, und mein Freund mir sagte, wie stolz er auf mich wäre.
Das Nichtmehrrauchen ist so normal geworden, der Gedanke an eine Zigarette fast ausschließlich negativ. Bis auf wenige, kleine, gaaaaaaaanz kurze Schmachtattacken. Aber die sind wirklich kaum der Rede wert. Ich weiß nicht mal mehr, ob es wirklich Schmacht ist.
Also ich muss sagen, das Rauchen aufzugeben war einfach die beste Entscheidung meines Lebens.
Die zweitbeste Entscheidung war dann die, sich hier in diesem Forum anzumelden.
Denn nur durch die Leute hier hat sich meine Einstellung in der ersten Zeit des Nichtmehrrauchens langsam gewandelt!!!
So wurde gaaaaaaaanz langsaaaaaaam aus einem beleidigten "Mmhhhmm, jetzt darf ich nicht mehr rauchen!"..... ein "Yep, jetzt MUSS ich nicht mehr rauchen .
Und wenn man das dann erst mal verinnerlicht hat, dann wird es leichter.
Sicher, es braucht seine Zeit, aber ein wenig Geduld und der hier zahlen sich aus.
Es war wirklich nicht immer leicht mit diesen Veränderungen umzugehen. Nicht nur, das man ein neues Verhaltensmuster an den Tag legt, in Situationen in denen man sonst geraucht hätte.... Nein, plötzlich muss man lernen, mit seinen Gefühlen umzugehen, statt sie einfach wegzupaffen. Man ist wütend, oder verletzt und muss auf einmal lernen damit klar zu kommen. Früher hat man sich eine geraucht und die Probleme erst mal verdrängt, das geht jetzt nicht mehr. Das war für mich eine völlig neue Situation.
Nicht immer einfach, aber doch durchaus interessant. So im Nachhinein betrachtet.
Allen Neuen sei gesagt: Ihr schafft das!!!! Ihr müsst nur den für Euch richtigen Weg finden!!! Und manchmal, ja manchmal kommt man über kleine Umwege auch ans Ziel.
In diesem Sinne......
stolze Grüße von einer StaNiRarin,
Andrea
@ Schelmine: Vielen Dank für die Glückwünsche -
Original von Magie
Angefangen habe ich mit ungefähr 16 Jahren. Warum? Ich erinnere mich nicht mehr. Vielleicht, weil meine Eltern rauchten und auch meine älteren Geschwister. Vielleicht, weil ich cool (das Wort gab es noch nicht, aber das Gefühl) sein wollte, dazugehören zu den „Erwachsenen“. Ich hatte damals einen väterlichen Freund, der versprach mir ein Mofa, wenn ich wieder aufhöre. Ich habe es nicht gemacht.
Mit Mitte 20 versuchte ich das erste Mal, von den Zigaretten loszukommen. Ich wünschte mir ein Kind, wurde aber nicht schwanger. Es klappte nicht, weder das eine noch das andere. Mit 28 wurde ich dann doch noch schwanger. Ich sollte meinen größten Wunsch erfüllt bekommen. Endlich ein Baby. Aber anstatt die Zigaretten sofort aus meinem Leben zu verbannen, rauchte ich weiter. Nicht viel, aber ich rauchte. Ich schäme mich heute noch dafür, was ich meinem Baby angetan habe. Aber ich kam gegen die Sucht nicht an. Ich hatte Glück und bekam eine gesunde Tochter.
In den darauf folgenden Jahren unternahmen mein Mann und ich ein paar halbherzige Versuche, mit dem rauchen aufzuhören. Es gelang uns höchstens für wenige Wochen, meist nur für Tage oder sogar nur Stunden. So vergingen die Jahre, es wurde immer mal wieder vom aufhören gesprochen, es wurden fast täglich die Zigaretten verflucht, aber gequalmt haben wir trotzdem immer weiter.
Vor ca. 5 Jahren hatte mein Mann den ersten asthmatischen Anfall. Er ist nicht zum Arzt gegangen, hat sich wieder erholt und natürlich haben wir weiter geraucht.
2003 starb meine Mutter an Lungenkrebs, 2004 mein Schwager. Meine Mutter wurde 70 Jahre alt, mein Schwager 50 Jahre. Nie werde ich den Anblick der Trachealkanüle bei meiner Mutter vergessen und schon gar nicht das Röcheln meines Schwagers, er ist regelrecht erstickt. Vom Rauchen hat mich das nicht abgehalten. Mir wurde zwar immer bewusster, was ich mir damit antue, aber ich schaffte es trotzdem nicht. Zu groß die Anspannung ob des nahenden Todes meiner Verwandten, zu groß nachher die Trauer.
Im Juli 2004 bekam mein Mann nachts keine Luft. Er wollte keinen Arzt, das würde sich wieder geben, war ja bisher immer so. Als er auch morgens noch nach Luft rang und für den Satz: „ich bekomme keine Luft“ 3 Minuten brauchte, habe ich die Rettung alarmiert, die nahmen ihn sofort mit ins Krankenhaus. Es wurde eine schwere Lungenerkrankung diagnostiziert, mein Mann hat seit dem Tag nicht mehr geraucht.
Ich rauchte weiter, mein Mann versicherte mir, es würde ihn nicht stören. Aber mich störte es. Es störte mich inzwischen so gewaltig, ich konnte mich selbst nicht mehr leiden. Dieses dauernde Gerede vom aufhören und doch nichts dahinter. Oder mal einige Tage ohne und dann doch wieder umfallen. Ich hasste die Raucherei.
Ich wollte es unbedingt schaffen. Ich setzte mir einen Termin, es war der 17.03.2005. Ich habe seither keine Zigarette mehr geraucht und ich bin ungeheuer stolz auf mich. Ich hatte mich schon fast aufgegeben.
Ich glaube, ich kenne inzwischen alle Nichtraucherforen des wwws. Dieses Forum ist jedoch für mich einzigartig. Ich habe nirgends soviel Zuspruch erfahren, wie hier. Ich habe hier alles für mich bedeutende rausgesogen und war dadurch letztendlich erfolgreich.
Es gibt auch heute noch Momente, da könnte ich eine Zigarette rauchen. Da ist alles negative vergessen und mir wird von meinem Hirn suggeriert, das nur mal eine doch schön wäre. Aber ich habe einen Schalter eingebaut in meinen Kopf, der springt sofort um und ich höre eine Stimme, die mir sagt: RAUCHEN STEHT NICHT ZUR DEBATTE! -
Original von Sumaru
Nun, da es zu dem Thema schon einen Sammel-Thread gibt, hebe ich diesen mal wieder nach oben.
Ich hab das Forum jetzt wieder entdeckt, als ich in meinen Favoriten stöberte. Ich hab jetzt schon fast 2! Jahre nicht mehr geraucht und denke, dass ist mal ein paar Worte wert.
In einigen anderen Threads hatte ich damals auch schon auszugsweise meine Story erzählt... hier nur komplett.
Der Anfang:
Ich hatte erst mit 23 angefangen zu rauchen (fragt mich nicht wieso :bonk ) So wußte ich also noch, dass man auch ganz gut ohne Rauch leben kann. Als Kind hatte ich meine rauchenden Eltern immer versucht, davon abzubringen... das reichte von Streichholz auspusten bis Zigaretten im Tiefkühlfach verstecken...
Ich habe studiert und war irgendwann mit 23 der Meinung, das Rauchen unbedingt mal ausprobieren zu müssen, so hab ich mir eine Zigarette geben lassen und diese allein auf dem Balkon "probiert". Ein paar Tage später habe ich mir dann von einer Freundin wieder eine geben lassen, weil ich ja jetzt schon wußte, wie sich das anfühlt... und so weiter und so weiter, bis ich irgendwann die erste eigene Schachtel gekauft hatte. Erst rauchte ich nur abends, dann schon nachmittags auf dem Weimweg und irgendwann mußte ich die erste schon auf dem Hinweg rauchen... :devil
Meine Gründe warum ich aufhören sollte:
--Erstmal konnte ich mich selbst nicht riechen. Ich fand das selbst nicht so lecker, wie ich gerochen habe, wenn ich von draußen vom Rauchen reinkam. Oder wie meine Klamotten rochen, oder gar meine langen Haare selbst nach frisch duschen...
--Ich bekam immer schlechter Luft
--Ich habe angefangen mit Schnarchen (meine Schwester bestätigte mir zumindest, dass ich früher nie geschnarcht hatte) :§$%
--Allmorgentlicher Husten...
--Mein Pappa hatte nach 40 Jahren Raucherkarriere urplötzlich aufgehört und versuchte nun, mich zu beeinflussen und wahrscheinlich sich zu rächen für meine kindlichen Aktionen
--mein Freund fand es natürlich als Nichtraucher gar nicht toll und wollte mich direkt nach dem Rauchen gar nicht mehr küssen (man kann es ihm wohl kaum verdenken)
--Ein Arzt sagte mir beim Abhören meines Oberkörpers (ich hatte eine Panikattacke, erhöhten Blutdruck, Herzklopfen, Atemnot... und ging zum ersten Mal in die Notaufnahme, ich fühlte mich wirklich richtig :sick), dass sich meine Lungen gar nicht gut anhören würden und ich doch lieber mit Rauchen aufhören sollte !!!1 Spätestens da schrillten die Alarmglocken ganz laut.
--Nun dann kam noch dazu. Nicht dass ich mir es nicht hätte leisten können, aber blöd war es schon, wie das Geld so dahinfloss. Ich hatte mir mal so ausgerechnet, dass es mich 90€ im Monat kostete zu rauchen.
--ich stellte mir immer wieder die Frage, warum ich eigentlich angefangen hatte und mir wollten keine guten Gründe einfallen, bis auf "Ich wollte es ja nur mal ausprobieren"
--meine Kollegen lachten über mich, da ich als einzige auf den Balkon ging...
--und dann ging es los :wippe täglich dachte ich inzwischen drüber nach und fing an, die Entscheidung aufzuschieben
Der Anfang vom Ende
Dann hatte ich mal durch eine Wette einen Versuch gestartet, der hatte 5 Monate gehalten. Naja, eben genau bis zu dem Tag, als das Wettdatum erreicht war :bonk
Dann hab ich wieder ein Jahr geraucht.
Dann gab es einen lauen Sommerabend, an dem ich mit meiner Nachbarin im Hinterhof saß. Wir tranken Wein, rauchten 2 Schachteln Zigaretten und unterhielten uns 4h darüber, wie blöd es doch ist zu rauchen und warum wir nicht einfach aufhören. Alle Nachteile legten wir auf den Tisch und stimmten uns gegenseitig zu, wie bescheuert man sein muß, zu rauchen
Das Ende
Am nächsten Morgen war natürlich die letzte Schachtel alle. Da ich es eilig hatte, auf Arbeit zu kommen, hatte ich keine Zeit mehr am Automaten vorbeizugehen. So fiel schonmal die erste am Morgen weg. Auf Arbeit angekommen, stellte ich fest, dass ich auch kein Kleingeld mehr hatte... :§$% Ich wollte bis zur Mittagspause warten und mir dann welche besorgen. Wobei schon so ganz langsam ein Gedanke im Kopf reifte. Sollte ich vielleicht mal den ganzen Tag versuchen, nicht zu rauchen? :wippe
Nun ging es also los, allerdings nicht mit dem Vorsatz oder dem Versprechen, niewieder zu rauchen, sondern mit dem Versuch!
Auch die Mittagspause ging vorüber und ich kam abends nach Hause ohne eine geraucht zu haben. Das Verlangen war zwar groß, aber mein Ergeiz für den ersten Tag war geweckt Nun begann ich Informationen aus dem Internet über das Aufhören förmlich in mich aufzusaugen... z.B. entdeckte ich dieses Forum.
Ich hab zwar nie irgendwem ein Versprechen gegeben niewieder zu rauchen, aber genau das war mir selbst auch ein Ansporn.
Ergebnis:
Rauchwaagedaten:
Lfd.Nr. 1399
Aufhördatum 15.06.2004 22:30Uhr
Zigis/Tag 12
Nichtraucher seit 702.6 Tage
n.g.Zigis 8431
gesparter Teer 101.17 g
gespartes Geld 1686.2 €
Ich glaube die Zahlen sprechen für sich
- Ok, ich hab 10 Kg zugenommen, die ich scheinbar auch nicht mehr losbekomme :§$% , aber das war es wert!
- Ich schnarche nicht mehr soviel, der Rest kommt wohl von Ãœbergewicht
- Meine Atmung hat sich verbessert
- Jetzt lache ich über die Kollegen, die zum Rauchen vor die Tür gehen
- ich kann mich selbst wieder riechen und muß innerlich immer grinsen, wenn in die Bahn jemand einsteigt, der gerade geraucht hat... ihhhh bahhh das stinkt
- ich spare ca. 90€ im Monat
- Meinen Freund kann ich jetzt küssen, wann immer ich will und er will mich sogar heiraten
- ich denke kaum noch ans Rauchen. Also im normalen Alltag sogar gar nicht mehr.
Ich gebe zu, in den zwei Jahren hatte ich auch das ein oder andere Mal einen Zug von Freunden oder gar eine ganze Zigarette geraucht. Die Abstände wurden aber auch immer größer, bis der Punkt kam, wo mir ein "Ausrutscher" nicht schmeckte... irgendwie hatte ich wie einen Kloß im Hals, wenn ich einen Zug nahm... es war richtig widerlich. Das bestätigte mich nur darin, nicht mehr zu rauchen. Ich hab mich zwar geärgert, es überhaupt nochmal probiert zu haben, für mich war es aber auch irgendwie wichtig, um davon loszukommen. Ich kann es aber niemandem empfehlen, da viele genau daran scheitern. Jeder muß eben seinen Weg gehen.
Ich sage zwar weiterhin, es ist ein Versuch nicht mehr zu rauchen und keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit wird doch zunehmend geringer
Puhh, das war jetzt aber viel
Und nun zum Schluß nochmal einen herzlichen Dank und ein dickes Lob an das Forum. Es hat mir in den schwierigen Anfangszeiten super weitergeholfen. Das gebe ich nun weiter als Ansporn und Motivation. Es ist tatsächlich zu schaffen und der :devil verliert tatsächlich an Boden von Tag zu Tag. Für alle, die gerade erst den Versuch starten --> weiter so. Für alle die es geschafft haben --> Herzlichen Glückwunsch.
Leute, die mich fragen, wie man das nur schaffen soll, sage ich:
Versuch es doch einfach!
Eure Sumaru -
Original von Frabir
Da ich ja gar nicht mehr an diesen Thread gedacht hatte, habe ich einen neuen aufgemacht.....
Edit: Wer mag, kann meine Geschichte jetzt hier direkt lesen. Dank Ruth!
Original von Frabir
wie immer, wenn ich schreibe..... verdammt lang....
Ich weiß noch wie das war…. letztes Jahr so ab Mai…
„Mensch, irgendwann solltest du dir echt das Rauchen abgewöhnen. Ständig kribbeln dir die Füße, kalte Hände, oftmals Husten, ständig Kopfweh …. Was ist denn, wenn du wirklich mal ernsthaft krank wirst :sick ? Was wird dann mit dem Jungen? Warum schaffen andere das denn? Kann doch nicht so schwer sein ? Aber ich, ich werde das wohl nie packen. Halt es ja nicht mal für 2 Stunden aus… Und vor allem… wie ungesellig werd ich dann? Alle die rauchen sind doch viel cooler und besser drauf. Nichtraucher – langweilig…. Raucher finden immer Anschluss. Abends noch auf der Terrasse gemütlich eine rauchen… Wie – zum Billard ohne Zigis ? Was ist erst mit den Zigaretten die mich vor oder bei peinlichen / unangenehmen Situationen unterstützen. Womit soll ich die denn kompensieren? Und vor allem die Blamage, wenn du wieder mal einen vergeblichen Versuch hinter dich bringst :dösen … Das letzte mal hatte es auch nur für 30 Tage geklappt. Na ja, mit etwas schummeln jedenfalls. Und außerdem „nie wieder“?? Wirklich NIE, NIE, NIE…. "
So, oder so ähnlich habe ich mal wieder angefangen mich mit dem Thema NMR zu beschäftigen. Ich wollte endlich diesen Absprung schaffen. Wollte nicht mehr gehetzt schnell noch eine durchziehen, bevor die nächste Besprechung anfängt. Im Kino sehnsüchtig auf die nächste Pause warten. Beim Arzt sagen: ich muß mal eben die Parkuhr füttern…. Wollte nicht mehr, dass mein Sohn warten muss, bis ich noch eine geraucht habe, wollte nachts nicht wach liegen und Angst haben...
Gedanklich habe ich mich also zwei/drei Monate darauf vorbereitet aufzuhören. Ohne mir aber klar zu machen, was das wirklich heißt. Immer wieder nur diese Gedanken. Ich habe dann Anfang August „RFO“ (rauchfrei Online) gefunden. Und dass hat mir am Anfang wirklich sehr geholfen. Klare strukturierte Anweisungen und Tipps nur leider wenig bis gar kein persönlicher Austausch so wie hier . Dazu habe ich mir „Endlich Nichtraucher“ aus dem Regal, indem das Buch bereits seit 4 Jahren lag, rausgeholt und angefangen zu lesen . Glaubt es oder lasst es: ich war froh auf der letzten Seite zu sein, endlich meine letzte Zigarette rauchen zu müssen und habe das ganz bewusst so gemacht wie Carr das beschrieben hat. Dazu die RFO Anweisungen und nach 4 langen Tagen dieses Forum gefunden, in dem ich mich endlich mit Gleichgesinnten austauschen konnte :znaika.
Das hier schrieb ich nach einer Woche ohne:
mir macht das NMR ja fast etwas Angst. Ich find es nämlich viel zu einfach. Genau genommen warte ich ständig darauf, dass es mir ganz schlecht geht oder ich unbedingt rauchen will.... Vom zweiten und dritten Tag mal abgesehen, hatte ich bisher gar keine Probleme
Gestern habe ich mir Kräuterlis gekauft - obwohl ich nicht wirklich weiß wofür? Ich glaube ich wollte etwas zur Sicherheit haben, falls denn der :devil
kommt? Ist das sowas wie Ruhe vor dem Sturm? Ich traue mir selbst nicht - zumal ich nicht wirklich Standhaft war, bei früheren Versuchen (bei denen es mir definitiv schwerer gefallen ist). Mich störts ja nicht mal, wenn mein Mann raucht. Da kann ich mich daneben stellen, ohne irgendein Problem.....
Na ja, genauso genommen geht’s mir immer noch so . Von ein paar Krisen abgesehen, war es echt einfach für mich, worüber ich auch endlos froh bin. Die Krisen sind im nachhinein betrachtet echt nichts dramatisches gewesen. Schlimmer war da eher mein sonstiger allgemeiner Zustand.
Ich habe (und es ist leider immer noch nicht vorbei) extrem unter Stimmungsschwankungen :§$% gelitten. Eine ganze Weile war ich unglaublich streitsüchtig (auch und gerade hier im Forum). Ich habe mich mit allem möglichen Leuten gestritten, war teilweise schon arg ungerecht und würde im nachhinein gern so manches Posting meinerseits ungeschehen machen . Geht aber nicht mehr, ist auch gut so . Selbst dabei habe ich so einiges gelernt. Und sei es nur, das ich es eben nicht jedem recht machen kann und mich hier auch nicht jeder mögen muss. Und vor allem: das ich eine eigene Meinung habe und diese auch vertreten kann (na ja, im RL übe ich noch…..). Ob meine Streitsucht oder die Stimmungsschwankungen nun nur durch das NMR gekommen sind, oder aber die These, dass wir mit dem Rauchen auch unsere Gefühle übertünchen (wovon ich persönlich überzeugt bin), erfunden ist, ist vollkommen egal. Fakt ist, dass ich mich in dieser Hinsicht extrem verändert habe seitdem ich eben nicht mehr rauche.
Schwer fand ich die Momente zu überstehen in denen ich sonst auch mal 3 oder 4 nacheinander rauchte: bei Streit ! Dort fehlte mir die Zigarette am meisten. Ich konnte mich nicht mehr an diesem verdammten Ding festhalten . Konnte mir nicht mal ne Auszeit nehmen mit der (blöden) Ausrede: ich geh erst mal eine rauchen….. Ich bin dann irgendwann in eine Apotheke gegangen um mir Kräuterzigaretten zu besorgen. Für den Notfall, dachte ich mir. Im nachhinein gesehen war das FÃœR MICH eine gute Entscheidung. In ein paar ganz wenigen Fällen habe ich diese stinkenden ekligen Dinger tatsächlich gebraucht. Und immer noch stehe ich zu meiner Aussage: Ohne diese Kräuterlis hätte ich mir definitiv Zigaretten gekauft. Ich habe immer noch 10 Stück in meiner Schachtel. Zwei habe ich zum testen weitergegeben, den Rest selbst verbraucht. Vielleicht sollte ich sie endlich mal entsorgen? (Falls einer beim D Treffen Bedarf hat…… )
Ein weiteres Problem war dann auch meine Internet“sucht“ . Die ersten Monate hier war ich nahezu ständig „online“… Wenn ich schon nicht mehr rauchen kann, dann muss ich eben mit anderen, denen es auch so geht, reden! Ich weiß noch, dass ich an irgendeinem Wochenende zu meiner Schwimu gefahren bin, die nun mal keinen PC besitzt. Das war erst mal die Hölle für mich. Meine Rückversicherung, mein Rückhalt wurde mir entzogen. Nur hier waren doch die Leute die mich verstehen würden, falls es mir schlecht gehen sollte . Da war ich immerhin schon rund 3,5 Monate weg von den Zigaretten! Nun, ich habe auch dieses Wochenende ganz ohne Internet überstanden (und dafür das Weihnachtswichteln verpasst!!!! :§$% :§$% ) ! Parallel zu dieser „Forumssucht“ meinte ich verstärkt Alkohol trinken zu müssen . Der relativ ungewohnte Alkohol hat wohl sehr dafür gesorgt, dass ich arg zugenommen habe (nachdem ich am Anfang des NMR sogar abgenommen habe). Nun auch diese Phase habe ich seit einiger Zeit hinter mich gebracht. Die Kilos sind zwar immer noch da, aber da kümmere ich mich dann demnächst wieder drum .
Meine letzte große Herausforderung war definitiv der Urlaub gerade. Mir war sonnenklar dass ich jetzt nach fast einem Jahr ganz darauf angewiesen sein werde, alleine und ganz ohne Hilfsmittel oder auch nur der Möglichkeit der Ablenkung rund um die Uhr mit Rauchern (mein Mann raucht immer noch) zusammen zu sein. Und dann in einem Land, indem die Zigaretten grad mal 1,20 Euro pro Schachtel kosten…. Ich hatte dann noch „Glück“ und das volle Programm! Jeder Camper (so er nicht ein Kind war) den wir kennen lernten hat geraucht :§$% ! Ich war in der Gruppe grundsätzlich die einzige NMR ! Und in Polen raucht wirklich jeder! Ich fand schon enorm wie viele Menschen egal ob jung oder alt dort rauchen! Aber was solls! Auch dass habe ich geschafft und hoffe von ganzem Herzen, dass ich mich wirklich als das bezeichnen kann, was hinlänglich StaNiRa genannt wird…..
Endlich Stabiler Nichtraucher !
Jedem einzelnen kann ich immer wieder nur sagen: es lohnt sich zu kämpfen ! Und wenn es euch auch noch so schwer erscheint – es geht und wird immer besser ! Spielt keine Spiele mit Euch selbst. Laßt es nicht zu, dass die Sucht die Oberhand gewinnt! Das geht! Diskutiert niemals mit euch selbst darüber ob ihr nicht wenigstens eine rauchen könnt :wippe . Ich bin sicher, dass ihr die eine schafft…. Aber ich denke eine ist eine zuviel! Mir persönlich würde diese eine definitiv das Genick brechen. Es würde vielleicht Wochen oder Monate dauern, aber ich hätte immer im Kopf „damals die eine… die hab ich doch auch gut verkraftet… da kann ich doch ruhig noch mal eine… „ – bei mir wäre es eine Frage der Zeit bis die eine wieder jede 1,5 Stunden nötig ist…
Eines ist mir noch sehr wichtig zu schreiben: Ohne dieses Forum hier hätte ich es vielleicht auch geschafft – aber die lieben Menschen die mich zu gegebener Zeit motiviert :tup, in den Hintern getreten, ausgeschimpft , getröstet und mir gar ihre Freundschaft angeboten haben, haben mir diese Zeit unendlich erleichtert. Das gemeinsame Ziel, die gleichen Probleme oder einfach nur die Tatsache zu lesen, wie vielen anderen es genauso ging und geht, haben mir unheimlich geholfen. Auch und gerade die „alten Hasen“, deren Erfahrungen, Probleme und Lösungen hier zu lesen sind machen dieses Forum zu etwas sehr wertvollem. Ebenso diejenigen die neu hier sind und bei deren Problemen ich immer wieder daran erinnert werde, wie schwer der Beginn des NMR sein kann… Dafür also mal ein wirklich ganz ganz D A N K E
So, jetzt werde ich einfach weiter Strecke machen!
-
Original von perle
Ja isses denn wahr?? Jetzt darf ich doch tatsäschlich auch hier schreiben, was ich mir niiiiiiiiiiiiiiiiiie hätte vorstellen können.
Letztes Jahr im Sommer hats dann doch bei mir den berühmten Klick gemacht (ja, ich gehör zu der Fraktion, die dran glaubt )
Nach diversen Fehlversuchen sollte nun endgültig Schluss sein.
Ich brauchte dafür ein Netz um mich herum.
Das bestand (besteht z.T immer noch) aus einer Nichtrauchergruppe in einer Suchtberatungsstelle, weil ich ja mal langsam kapiert hatte, dasss ich SÃœCHTIG bin, was ich ja niiiiiiiiiiiiiiie wahr haben wollte. :bonk
Dann hatte ich im Vorfeld schon Termine bei meiner Therapeutin geben lassen, weil ich aus meinen Fehlversuchen wußte, dass da doch einiges auf mich zukommen wird.
Dieses Mal hatte ichs auch überall rumerzählt und um offene Ohren gebeten.
Und natürlich dieses Forum in dem ich Gott sei Dank immer weiter gelesen habe.
Dieses Netz gepaart mit meiner endlich vorhandenen Neugierde, wie ist es wirklich STANIRA zu sein, das war ja nu etwas, was ich gar nicht kenne , aber alle hier so begeistert davon schreiben.
Außerdem war für mich der Satz wichtig "Ich will mich nicht mehr suchen, ich will mich finden",....................ich wollte endlich wissen, was ich denn so alles an Emotionen, Gefühlen weggeraucht habe, denn das dies so war wußte ich aus meinen diversen Fehlversuchen.
Uuuuuuuuuuuuuuund dank vielem Lesen hier im Forum, hatte ich auch den Sturkopp verinnerlicht ................
Und dann gings endlich los ..............am 4.9.2005 0:37 hab ich meine letzte Zigarette ausgedrückt
Ich würde lügen, wenn ich schreiben würde es war ein Spaziergang bis zu diesem, meinem Ziel. Es war für mich ein total anstrengendes, spannendes und vor allem aufregendes Jahr.
Ich habs geschafft eine Sucht zu besiegen
Mit meinem "Netz" war es diesmal möglich. Ich hab mich schnell auf die Erfolge konzentriert. Was hab mich gefreut, dass meine Haut wieder rosig und soooooo geschmeidig ist oder beim Fahrrad fahren nicht mehr so schnell aus der Puste zu kommen, oder nicht mehr so zu stinken, das ist einfach sooooooooo genial, oder oder oder................
Und es gab natürlich auch Phasen die richtig ätzend waren. Mein niedriger Blutdruck am Anfang, auch die Depriphase ging nicht spurlos an mir vorbei, ich war unausgeglichen hätt nur "um mich schlagen können", was ich dann leider auch verbal stellenweise gemacht habe und das war für meine nächsten Mitmenschen nicht immer leicht.
Und da bin ich froh, für mich (im späten Alter) noch das Mountain Biken entdeckt zu haben. Es ist unbeschreiblich mich dabei auszupowern, dieses Gefühl
"Ich habe Luft, ich habe unendlich viiiiiiiiiiel Luft" ist nur genial.
Und ich brauch dieses auspowern zwischendurch sei es beim Tanzen oder eben beim Mountain biken. Man munkelt, seit dem wär ich wieder ausgeglichen
Ja und jetzt bin ich wirklich am STANIRA Bahnhof angekommen, kanns irgendwie immer noch nicht fassen. Freu mich tierisch darüber und bin einer Freundin unendlich dankbar, die ich immer , aber wirklich immer anrufen konnte, die mir grad am Anfang immer mal wieder aufbauende SMS geschickt hat, bei der ich mich ausheulen konnte....................
Ich genieß am meisten das Gefühl
"ICH HABE LUFT; ICH HABE UNENDLICH VIEL LUFT"
Das ist für mich Freiheit
-
Original von Athene
Ich habe es nun tatsächlich geschafft: Ein ganzes Jahr nicht geraucht. Das hätte ich nie gedacht. Nachdem mein erster Versuch vor etlichen Jahren nur 3 Monate gedauert hat, weil ich pro Monat ein Kilo zugenommen hatte. Damals hatte ich weder Internet noch ein Forum und auch sonst nichts an Hilfe.
Letztes Jahr hatte ich schon ohnehin einige Kilos zuviel und so kam es auf noch ein paar gar nicht mehr an. Durchs NMR habe ich zwar 5 Kilo zugelegt aber davon nun 4 wieder unten. Die übrigen 10 Kilos bis zum Idealgewicht habe ich auch noch angepeilt, aber es geht sehr langsam mit dem Abnehmen. Trotzdem ist das Gewicht kein Rauchgrund mehr für mich.
Warum wollte ich mit dem Rauchen aufhören?
- Allmorgendliches Abhusten! Kennt Ihr das auch? Augen auf und husten müssen? Ãœbrigens: Damit war gleich an meinem zweiten rauchfreien Tag Schluss.
- 120 € monatlich! Auf Dauer war es doch eine ziemlich teure Angelegenheit. Immerhin kam ich im Jahr auf mehr als 1.500 €, die ich viel lieber für andere Dinge ausgebe.
- Kurzatmigkeit. Ein paar Meter gelaufen und schon außer Atem? Wirklich sportlich war ich ja nie, aber etwas mehr Puste war notwendig.
- Dauernde Diskussionen über Rauchverbote an den verschiedensten Orten. Das ging mir als Raucher echt auf die Ketten. Der Flughafen auf Mallorca hat mich im letzten Jahr doch glatt mit zugeklebten Aschenbechern empfangen…
- Mein Sohn! Letzten Sommer hat mir mein Sohn in aller Öffentlichkeit gesagt: Mama Du s t i n k s t. Das hat gesessen!
- Falten im Gesicht! Ich glaube Raucherinnen erkennt man eindeutig an der Art der Faltenbildung im Gesicht – besonders die senkrechten über der Oberlippe.
- Gelbe Zähne! Och, war das immer eklig. Meine Zahnärztin hat sich aber regelmäßig über die schöne Rechnung für die Zahnreinigung, die sie mir schreiben konnte, gefreut. Noch mal Geld gespart.
- Angst vor Krankheiten! Klar auch die Angst spielte eine Rolle. Jeder kennt irgendjemanden, der Krebs hat oder schon daran gestorben ist. Ich weiß aber auch, dass mich das immer noch treffen kann. Schließlich habe ich ja 20 Jahre lang geraucht.
- Immer im Stress! Ständig überlegen zu müssen wann und wo man die nächste rauchen kann. Habe ich doch tatsächlich einen kompletten Monat im Jahr zum Rauchen vor irgendeiner Tür gestanden. Jetzt habe ich viel mehr Zeit für die wirklich wichtigen und schönen Dinge im Leben und fühle mich nur noch sehr selten gestresst. Ãœberhaupt fühlt man sich als Nichtraucher immer so entspannt wie ein Raucher nach einer Zigarette.
Zur Feier des Tages gehen wir heute Abend schön Essen!
Und dann ... nehme ich mit Eurer Hilfe das nächste Jahr in Angriff!
Es grüßt euch ganz lieb Athene -
Original von Nocci
Hallö,
da habe ich doch gerade mal wieder einen Abstecher ins MTForum gemacht und mir fällt dieser Thread ins Auge.
Hölle, wie oft habe ich hier mal rein geklickt, in den Geschichten gestöbert und gedacht .. "man, habe die es gut, die habens gepackt". Jetzt hier selber auf den Button "Antworten" zu klicken ist schon irgendwie toll.
Na, dann leg ich am besten mal los .. ganz von Anfang an.
1. Erste zaghafte Versuche:
Am 11.02.2005 hab ich nach ein wenig Surfen zum Thema "Rauchen aufhören" das NMR-Forum gefunden und mich nach ein bisschen Lektüre hier registriert. Ich war gerade nach Karneval mit einer fiesen Bronchitis außer Gefecht gesetzt und wollte diese als Sprungbrett zum Rauchstopp nutzen.
Einen Tag später kaufte ich dann ein paar Nicotinell-Pflaster und startete meinen ersten richtigen NMR-Versuch überhaupt. Leider hab ich nur bis zum 14.02.2005 (also 2 Tage) durchgehalten.
Ich wollte mich aber nicht so einfach geschlagen geben! Nee .. so leicht nicht ... also hab' ich mir am 15.02 wieder ein Pflaster aufs Ärmchen gedrückt, Kräuterziggis in der Apotheke bestellt und einen zweiten Versuch gestartet!
Dieser neue Versuch lief auch schon was besser .. man lernt ja dazu *fg* ... ganze 4 Wochen rauchte ich keine Zigarette und hielt mit den Pflastern durch, dann kippte ich (mal wieder) um. Shit dachte ich mir .. so kanns doch net weiter gehen ...
Aber ich hatte dann nach 2 Tage Rauchen wieder genug Kraft gesammelt um mich nochmals dem blöden :devil zu stellen! Auf ging es. Die Nicotinell-Pflaster Klebten wieder und ich startete am 18.03.2005 wieder neu durch. Diesmal lief es gut und nach ein paar Tagen "Eingewöhnung" und einer leicht schwierigen Startphase lief es besser als gedacht. Zu dieser Zeit lief ansonsten mein Leben relativ normal weiter und ich postete z.B. Sprüche wie
Ich muss doch nicht mein ganzes Leben umstellen, nur weil ich aufhöre Rauch einzuatmen. Eure Gedankengänge kommen mir ja teils schon halbspirituell vor .. sorry
in anderer Leutz Threads, die nicht nur mit dem NMR anfingen, sondern auch gleichzeitig mit Sport und Ernährungsumstellung etc.
Naja, bei diesem Versuch reduzierte ich dann nicht nur die Pflaster wie beim letzten mal, sondern ich schaffte es ganz von den Plastern "loszukommen". Nach 6 Wochen NMR vergaß ich eines Morgens das Pflaster und bemerkte es erst am späten Nachmittag. Als Resultat davon war ich das erste mal seit meiner Pubertät wieder richtig Rauch- und Nikotinfrei und mächtig stolz darauf! Jedoch glitt meine Stimmung von da an immer mehr in Richtung depressiv und schlecht gelaunt ab. Ich machte mir mein Dasein selber zur Hölle und fühlte mich immer weniger zufrieden. Die anfängliche Motivation wich einer kläglichen Ernüchterung als ich feststellte, dass selbst ganz ohne Pflaster der Kampf noch nicht gewonnen war. Zusätzliche flammten dann wieder ein paar beziehungstechnische Probleme auf und im Endeffekt haute es mich so um Tag 70 wieder hin.
Und das sollte es für das Jahr 2005 auch mit dem NMR gewesen sein, denn ich hatte keine Power mehr und musste erstmal andere Probleme lösen.
2. Neues Jahr, neues Glück
So, in der Zwischenzeit von Sommer 07 bis Anfang 07 hatte ich eine achtjährige Beziehung beendet und eine Neue angefangen und das tat mir verdammt gut. Das NMR spukte immer im Hinterkopf rum, zumal die neue Freundin wieder eine Nichtraucherin war und so wollte ich Silvester aufhören zu rauchen. Pünktlich am 28.12.2005 schlug ich hier wieder auf und verkündete die frohe Botschaft im Thread "... sie kommen alle wieder".
Naja, ich brauch wohl nicht zu sagen, dass das mit dem Aufhören zu Silvester nicht wirklich was gegeben hat. Ob es nun eher der Alkohol oder eher der Kater durch den Alkohol gewesen ist lässt sich nicht mehr genau sagen, jedoch fühle ich mich am 1.1.06 nicht nach NMR-Kampf und rauchte erstmal noch ein paar Tage.
Zwischen dem 4.01.06 und dem 14.01.06 versuchte ich x-Mal (mit x = 5-10 .. keine Ahnung wie oft genau) mit dem Rauchen aufzuhören .. ich schaffte aber schon immer den ersten Start nicht vernünftig und überlebte meist keine 24h ohen .... ich fühlte mich schon wie "Rudolf"
3. Der verhängnisvolle 14.01.06
Am 14.01 verkündete ich dann, dass ich mich geschlagen gebe und schob das aufs stressige Studium und auf das prüfungsintensive Semesterende, welches kurz vor der Tür stand. Tja, an diesem Abend ging es mit Freunden in die Kneipe, einer davon selber langjähriger NMR. Nach viel zu viel Bier + Jägermeister und überschwänglichem Gerede meinerseits, dass ich in den Semesterferien aufhören werde, nagelte mich genau dieser Kumpel mit einer Wette fest. Ich musste bis zum 3.2.06 (letzte Klausur) aufhören und für mindestens 1 Jahr "Clean" bleiben, sonst würde es teuer werden, weil ich nen Coctailabend bezahlen müsste. Im Gegenzug würde ich ein 20L Diebels-Faß bekommen, wenn ich durchhalte.
So verkündete ich dann auch am 15.01 in diesem Forum, dass ich bis zum 3.2.06 aufhören würde.
4. Arschbacken zusammen
Am 20.01.06 startete ich den gleichnamigen Thread und verkündete, dass ich trotz noch 3 Prüfungen jetzt starten würde .. und zwar konsequent. Ich klebte mir wieder Pflaster drauf und legte los. Irgendwie war für mich klar, dass ich (auch wegen der Wette) nicht einbrechen würde. Ich lernte also mit den Pflastern auf den Arm und absolvierte im Folgenden alle drei Prüfungen, wobei alle 3 welche waren, vor denen ich größten Respekt und ein wenig Angst hatte. Tja, und nach dem diese 3 Prüfungen ohne Kippen durch waren, war die Sache für mich fast gegessen, ich hatte das Gefühl der Knoten sei geplatzt. Nach diesen Prüfungen hatte ich
umindest die Gewissheit, dass es nun wirklich keine Situation in meinem Leben mehr geben wird, die nicht auch gut ohne Kippe gemeistert werden könnte.
Und das merkte ich auch. NMR lief quasi von alleine nachdem der ganze Druck weg war und die Semesterferien standen vor der Tür.
5. Mehr als nur NMR
Mitten in dieser "Hoch-Phase" wollte ich nach 2 Wochen NMR verhindern, dass ich weiter zunehme, da ich ja auch noch eklatantes Ãœbergewicht (BMI = 33) hatte und das durch das NMR nicht schlimmer werden sollte (ich kratzte an der 100er Marke und das bei 173 cm Körpergröße). Ich fing an vernünftiger zu essen, verzichtete auf Fast-Food und begann mehr Obst, Joghurt und Vollkornprodukte zu essen. Ich nahm nicht nur nicht weiter zu .. nein, ich verlor an Gewicht. Nachdem ich realisiert hatte, dass ich Gewicht verliere und ich von einer Gesünderen Ernährung nicht sterbe und auch nicht allzusehr leiden muss wurde ich gänzlich übermütig
Zu diesem Zeitpunkt war ich 2-3 Wochen NMR, hatte gerade begonnen meine Ernährung umzustellen und ging das erste mal seit über 10 Jahren wieder in ein Training eines Sportvereins .. ich fing mit Kampfsport an.
In den folgenden Wochen hatte ich vor lauter Muskelkater garkeine Zeit ans NMR zu denken. Ich verlor weiter Gewicht, hielt die Ernährung bei und ging regelmäßig 2x pro Woche ins Ju Jutsu Training. Nach insgesamt 6 Wochen NMR war ich wieder von den Pflastern los und war ein zaghafter Sportler geworden. Ich hatte schon über 5kg Gewicht verloren und "Blut geleckt".
6. Fazit
Tja, ich mach es dann kurz. Ich hab mein gesamtes Leben umgestellt, bin nun seit fast 1,5 Jahren NMR, ernähre mich gesünder und hab 27kg abgenommen. Pro Woche mache ich 4-5 mal Sport und ich bin fit und leistungsfähig wie in meiner Jugendzeit. Ich fühl ich eher wie 16 als wie 28 und manchmal kann ich garnicht wirklich nachvollziehen, wie ich in 1,5 Jahren vom kettenrauchenden, fetten Couch-Potato so schnell wieder eine solche "Form" erlangen konnte.
Anstatt mich mit Problemen wie starkem Ãœbergewicht, beginnendem Bluthochdruck und schlechten Blutwerten rumzuschlagen, sind meine Körperlichen Probleme z.Zt. eher "Luxusprobleme" der Art "hier ist noch 'n Gramm Fett zuviel und die Muskeln dort könnten noch was besser betont sein"
Es ist unglaublich ... vor 2 Jahren hätte ich sowas nicht für möglich gehalten.
Ich denke für mich war das Gesamtpaket aus NMR, Ernährung + Sport doch der richtige Weg. Nur NMR hätte wahrscheinlich auf Dauer wieder in den Rückfall geführt denke ich, weil ich mein sonstiges Leben auch zu ungesund geführt habe. Das Gesamtpaket aber hat es gebracht! Von daher lächel ich heute müde, wenn ich in alten Thread Zitate von mir lese wie:
Ich muss doch nicht mein ganzes Leben umstellen, nur weil ich aufhöre Rauch einzuatmen. Eure Gedankengänge kommen mir ja teils schon halbspirituell vor .. sorry
Wie gut, dass man dazu lernen kann
Heute weiß ich ehrlich nicht, ob ich nicht doch nochmal irgendwie in die Fänge der Zigarette gelangen werde. Ich kann es mir z.Zt. nur schwer Vorstellen, traue mir aber selber nicht mehr als ich gucken kann und besitze was das Rauchen angeht nun eine "antrainierte" Vorsicht.
So, nun solls aber auch gut sein, ist ja schon viel zu viel Text geworden .. jedoch hat mir selten schon das Verfassen eines Betrags so viel Spaß gemacht!
Gruß und bleibt stur!
Nocci -
Original von thxmail
:wippe :wippe :wippe
Hiho Ihr da Draussen
Ich hoffe die einen kenn mich noch.
Ich melde mich nur kurz mal um zu sagen dass ich mittlerweile 14 Monate Rauchfrei bin.
Es geht mir sehr gut , bin viel Leistungsfähiger und Stressresistenter geworden.
Und komme im Gegensatz zu meiner Raucherzeit mit viel weniger Schlaf aus. 5 Minuten nach dem Aufstehen bin ich schon voll auf Touren. Wenn ich an früher denke….
Meine Frau sagt auch dass ich viel Gelassener und weniger Nervös bin als Früher.
Als Raucher war nach 8 Std. Arbeit zuhause immer Gereiztheit, Müdigkeit usw. angesagt, heute sind 10 – 11 Std Arbeit kein Problem und kann trotzdem abends noch was unternehmen. Auch hält die Leistungsfähigkeit über den ganzen Tag über an. Als Raucher hatte ich den Tag über richtiggehende Schwankungen nach unten und Oben.
Bin sehr Stolz und Glücklich dass ich es bereits im ersten Anlauf geschafft habe und blicke Optimistisch In die Zukunft.
„Klugscheissmodus an“
Das wichtigste das ich für mich während dieser Zeit gelernt habe ist:
Das ich es nur für mich getan habe, nicht für meine Freunde, meine Familie. Nein nur für mich und meine Gesundheit.
Das Aufhören auf einen Stichtag zu legen meiner Meinung nach nicht klappt, den ist man am Stichtag wirklich bereit? Oder kommt wieder was dazwischen?
Eine Prüfung, wichtige Sitzung , Verabredung in der Disco / mit Freunden usw…
Auch Nikotin Pflaster / Kaugummis, Kräuterlis, Rauchkonsum reduzieren, usw.…bringen nur für den Moment etwas. Ich habe das bei meinen Kollegen gesehen die alle wieder angefangen haben zu rauchen. Jeder hatte sein Ritual, gebracht hat es schliesslich nichts.
Das Wichtigste :
Man muss im Kopf bereit sein zu verzichten. Damit meine ich wirklich bereit.
Denn ist man das, hört man ohne die ganzen Hilfsmittel von einem Tag auf den anderen auf. Die meisten Ex Raucher die ich kenne haben es so geschafft wie auch mein Vater
Nach 40 Jahren Rauchen.
„Klugscheissmodus aus“
Ich hoffe ihr könnt ein wenig von meinem Sieg Profitieren und wünsche euch allen
Starken willen und durchaltevermögen.
Lg thxmail -
Original von dirk
Ich glaube, ich bin jetzt soweit, daß ich hier schreben darf.
Nun sind schon über 4 Jahre Nikotinfrei ins Land gegangen, und aus den Dreihundertpaarundsechzig sind nun über Zweitausendsechshundert eingetragene Nichtraucher geworden.
Es war also der 15.09.2003, an dem ich mich nicht mehr aktiv vergiftete. Dieser Termin hatte keinerlei Bedeutung für mich - es waren nur die Kippen in der Schachtel alle. Natürlich hört man nicht einfach von Heute auf Morgen auf - das weiß ich jetzt. Nein, ich war vorher schon kein Glücklicher Raucher mehr.
Wenn mein Sohn und meine Frau beim Frühstücken waren, wo war dann ich? - Im Arbeitszimmer und habe die Erste des Tages geraucht.
Während der Arbeit habe ich zu diesem Zeitpunkt meine Rauchgewohnheiten schon soweit eingeschränkt, daß ich nur alle 2 Stunden geraucht habe. - Aber nur am Arbeitsplatz! War ich nämlich im Auto unterwegs, war ich Kettenraucher.
Aktiv Gedanken über meinen Nikotinkonsum habe ich mit etwa 3 Wochen vor meinem Aufhördatum gemacht. Ich war auf einer Weiterbildung und habe es geschafft, in ca. 16 Stunden 2 Schachteln zu vernichten. Während dieser Zeit habe ich auch mein Lieblingsfeuerzeug verloren, ein Zippo Benzinfeuerzeug - ein Geschenk meiner Schwester zu meinem 20. Geburtstag - Jedes Anzünden erinnerte mich an den Verlust und ärgerte mich.
Meine Marke gibt es normal nicht im Automaten.
Dann kam dieser Tag, an dem die letzte Kippe in der Schachtel mit
der letzten des Tages zusammenfiel.
Während der Fahrt zur Arbeit dachte ich mir: "Du musst noch Kippen holen" Aber ich meinte, bis Mittag hältst du aus, dann kannst du immer noch gehen. Mittag dachte ich mir dann, Am Feierabend kommst du auch noch am Kiosk vorbei; Am Abend dann: Warte mal bis Morgen.
Am dritten Tag habe ich alle Rauchutensilien entsorgt und im Internet Hilfe gesucht und bin dabei auf diese Seiten gestossen.
Nach 8 Tagen hat meine Frau gemerkt, daß ich nicht mehr rauche.
Nach 14 Tagen war das Feuerzeug wieder da.
Das gemeinsame Frühstück ist der beste Start in den Tag. -
Original von Karlinchen
Im Januar 2005 habe ich anlässlich einer Feier so dahin gesagt: In diesem Jahr höre ich auf zu rauchen!
Anlass war ein Gespräch darüber, dass schon zum dritten Mal die Zigarettenpreise steigen sollten. Ich wurde natürlich nur milde belächelt, denn ich habe 36 Jahre lang immer und überall geraucht, nur mit Unterbrechung während der Schwangerschaft. Dann habe ich das wieder vergessen. :sleep
Im September 2005 war ich im Gesundheitsministerium zum Tag der offenen Tür. Da ich von Natur aus „Sammlerin“ bin, nahm ich alle möglichen Broschüren mit. Darunter war auch die hier schon häufiger Erwähnte von der BZGA. Noch ohne Hintergedanken habe ich sie gelesen und weggelegt.
Im November fragte ich mich dann ganz spontan: warum soll ich jetzt nicht wirklich aufhören zu rauchen? Es ist teuer und stinkt! Ich habe das Heft wieder vorgekramt, durchgearbeitet, mir das gesamte Paket schicken lassen und dann den Termin festgelegt. Es sollte der erste Arbeitstag nach einer sehr stressigen, sich jährlich wiederholenden Zeit sein, in der ein Rauchstop nicht funktioniert hätte. Und das war in dem Jahr der 22. November!
Meine letzte Zigarette habe ich ganz bewusst und abends geraucht. Dann sorgfältig ausgedrückt und in das schon fast volle Schraubglas mit den Kippen der letzten Tage getan. (Daran zu riechen verdirbt tatsächlich jeden Rauchwunsch!) Alles weggeräumt, keine Raucherutensilien waren mehr zu sehen.
Am nächsten Morgen klebte ich mein erstes Pflaster – leider die stärkste Sorte, die ich überhaupt nicht vertrug. Mit den schwächeren Pflastern ging es dann besser.
Die ersten Tage waren die Hölle. Alleine zuhause habe ich geschimpft, getobt, geschrieen und geheult – aber nicht geraucht! Dann wurde es besser, ich habe mir als Hilfsmittel den besagten abgeschnittenen dicken Strohhalm genommen, viel getrunken, ständig Möhren geknabbert, war nur noch hier im Forum und habe, wenn nötig, meinen Thread voll geschrieben.[SIZE=1] Damals hatten wir noch keine Flatrate! [/SIZE]
Auch wenn es abgedroschen klingt: Ohne Euch alle hier, hätte ich nicht durchgehalten!
Im Februar hatte ich dann auch die Pflaster durch und es ging mir relativ gut. Leider wurde ich zunehmend aggressiv und gereizt, meine Umwelt hat ganz schön gelitten. Natürlich hatte ich auch all die Zipperlein, die zur Entgiftung dazugehören, doch ich wusste: das geht vorbei! Es war wirklich mein Sturkopf, mit dem ich durchs erste Jahr kam.
Und danach - habe ich einfach nicht mehr geraucht. Ohne Probleme.
Das einzige Negative aus dieser Zeit ist, dass ich eine – wie ich glaubte – meiner besten Freundinnen verloren habe. Sie hat einfach nicht verstanden, warum ich DAS getan habe, mir den Erfolg nicht gegönnt. (edit: Sie hat selbst sehr stark geraucht!) Das ist sehr bitter.
Jetzt bin ich im Hafen angekommen, für mich war das ein wichtiger Tag! -
Original von Merlin777
Liebe Nichtrauchergemeinde,
gestern nachmittag vor 2 Jahren habe ich meine letzte Zigarette geraucht.
Ich bin froh und dankbar dafür.
Wie wird man nun zum Nichtraucher? Besser: wie wurde ich zum Nichtraucher?
Ich würde mich nichteinmal als Nichtraucher bezeichnen. Vielmehr würde ich sagen: Ich bin ein Raucher, der heute nicht raucht. Was weiss ich was in 2 Jahren ist. Vielleicht rauche ich wieder. Welche Sicherheit will ich denn haben? Es gibt sie nicht. Ich weiss nur: Heute rauche ich nicht. Und das ist gut so. Jeden Tag entscheide ich mich neu nicht zu rauchen. Wenn das Verlangen nach Rauchen aufkommt - und es kommt zuweilen auf, dann lächle ich in mich hinein. Wie soll ich das sagen: ich bekämpfe es nicht, ich ärgere mich nicht, nein - es ist in Ordnung, es darf da sein, ich begrüße es, heiße es willkommen, etc..
Aber ich lehne dankend ab. Denn ich weiß: Die Zigarette gibt mir definitiv nicht das, was ich wirklich suche, brauche, benötige. Und in mir ist eine starke Kraft, die das ganz genau weiß. Ich habe also überhaupt keine Angst mehr vor dem Verlangen zu rauchen. Ich merke es, und respektiere es. Warum sollte ich es bekämpfen.
Es ist doch in Ordnung, schließlich habe ich Jahre/Jahrzehnte geraucht.
Um es kurz zu machen: es ist einfach immer das gleiche Prinzip. Das Suchtprinzip. Es kommt ein Verlangen und ich reagiere. Wenn ich begriffen habe, dass das Verlangen nichts anderes ist als ein Mißstand in mir anzuzeigen ( Hunger, Müdigkeit, Stress, Angst, Wut, jemand hat mich verletzt, etc. ) weil ich meine Bedürfnisse vernachlässigte, dann fange ich nicht wieder an mit dem Rauchen.
Denn das Aufhören ist nicht schwer, das macht jeder Raucher mehrmals täglich.
Vielleicht kann jemand etwas mit meinem Kommentar anfangen.
In diesem Sinne,
ein rauchfreie und schöne Weihnachtszeit. -
Original von Pat1805
Der Beginn eines neuen Jahres ist wohl ein guter Zeitpunkt für einen Rückblick.
Tja, mein Weg zum Erfolg, steinig war er, sehr lang und voller Umwege. Unnötig schwer habe ich es mir gemacht, aber ich glaube, das liegt in meiner Natur.
Angefangen aufzuhören habe ich im Sommer 1998. Ja, so lange ist das jetzt her. Bald 10 Jahre. Mein Gynäkologe hielt mir damals einen ausführlichen Vortrag über Nikotin und die Pille, über Thrombosegefahr, die ab 30 stark ansteigt und sagte mir klipp und klar „Mädel hör auf zu rauchen oder Du bekommst kein Rezept mehr, das ist mir zu gefährlich. Mir ist natürlich klar, dass Du den Arzt wechseln kannst, aber die Gefahr bleibt. Kapier das bitte“.
Ich hatte damals eigentlich überhaupt keine Zeit, richtig und ausführlich darüber nachzudenken. Nach Ausbildung und einigen Berufsjahren und einer ziemlich anstrengenden Scheidung wollte mein Leben komplett umkrempeln und so steckte ich mitten im (verspäteten) Studium und jonglierte 3 Jobs gleichzeitig um mich so halbwegs finanziell über Wasser zu halten. Zeit hatte ich so ganz generell überhaupt nicht und schon gar nicht für tiefgehende Gedanken.
Also warf ich nach anfänglicher Empörung („was fällt dem eigentlich ein??!!") Tabak und Blättchen in den nächsten Papierkorb und verkündete (dem Papierkorb, es war sonst keiner da): „So, Schluss mit dem Mist“.
Ich hatte nicht den leisesten Schimmer worauf ich mich da einließ, kannte auch niemanden, der je mit dem Rauchen aufgehört hatte und dachte das wäre so ähnlich als würde ich beschließen keine Schokolade mehr zu essen. Weit gefehlt. Die ersten zwei bis drei Wochen waren die absolute Hölle: ich schlief überhaupt nicht mehr, ich schlafe ohnehin wenig aber da waren es dann echt nur noch so ca. 2 Stunden pro Nacht und nach ca. 2 Wochen sah ich aus wie der Tod auf Pantoffeln. Dazu hatte ich in diesen ersten Wochen massivste Verdauungsstörungen. Mein Bauch war so aufgebläht, dass ich ernsthaft in keine Hose mehr passte. Ich hatte Schweißausbrüche, ganz so als wäre ich gerade 10 km gelaufen (absolut lächerliche Vorstellung, in meiner damaligen Verfassung konnte ich mich kaum zur nächsten Straßenbahnhaltestelle schleppen). Ich bekam Pickel. Das war dann aber auch schon egal, ich sah sowieso völlig Scheiße aus. Und fühlte mich noch schlimmer.
Ich brach bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Tränen aus. Möglichst zu absolut unpassenden Zeitpunkten. Alternativ ging ich senkrecht in die Luft und tobte wie Rumpelstilzchen oder das HB-Männchen. Kennt das noch einer? Manchmal auch beides gleichzeitig. Ich wundere mich ernsthaft, dass keiner die freundlichen Männer mit den weißen Jacken gerufen hat. Und dass ich aus keinem meiner Jobs geflogen bin. Und ich glaube, es war gut, dass ich schon geschieden war. Obwohl, verdient hätte er es gehabt.
Ich hatte depressive Stimmungen, nichts machte mehr Spaß.
Außerdem sank mein IQ rapide in den Keller. Ich war nicht mehr in der Lage, einfachste Zusammenhänge zu begreifen. Ich war geistig abwesend. Ich weiß noch, wie ich einmal meinen Chef in voller Lautstärke brüllen hörte: „Frau Pat!!!“ und die geröteten Gesichter meiner Kollegen verrieten mir, dass er wohl schon länger versucht hatte, mit mir ins Gespräch zu kommen. Na, irgendwie mochte er mich wohl.
Wenn ich nicht viel zu fertig gewesen wäre um einen klaren Gedanken zu fassen hätte ich das glaube ich nicht durchgestanden. So jedoch machte ich - im völligen Tran - einfach weiter.
So nach 3 oder 4 Wochen wurde es dann besser, nur die Schlaflosigkeit blieb. Ich schlief weiterhin ca. 2 Stunden pro Nacht. Manchmal 3, wenn es hoch kam. Ansonsten lag ich wach da und starrte vor mich hin. Zu mehr war ich gar nicht fähig. Schleppte mich halbtot durch Studium und Jobs. Und dann, nach knapp 3 Monaten, war es plötzlich vorbei. Ich schlief wieder, die Pickel verschwanden, nur die Hosen gingen leider immer noch nicht zu, weil ich mir doch mittlerweile einige Kilos angefuttert hatte.
Irgendwann, so nach einem halben oder dreiviertel Jahr schlich es sich so langsam ein, dass ich ab und an beim Ausgehen mal eine schnorrte. Ich hatte damals einfach keine Ahnung und dachte echt, ich könnte jetzt ja ab und zu mal eine rauchen.
Ich wusste es halt nicht besser.
Alles in Allem zog sich das dann so 5-6 Jahre hin. Ich beschäftigte mich nicht großartig mit dem Thema. Ich blieb „Gelegenheitsraucher“, sorgte aber dafür, dass sich auch genügend Gelegenheiten ergaben. Mal rauchte ich an einem Abend eine halbe Schachtel, dann wieder 2-3 Wochen gar nicht. Dann mal eine oder zwei. Dann mal zwei Wochen jeden Tag ne Schachtel. Dann wieder monatelang nichts. Irgendwie schaffte ich es nicht, mit dem Thema Rauchen dauerhaft abzuschließen. Unterm Strich rauchte ich in dieser Zeit auf jeden Fall die meiste Zeit nicht. Immerhin. Aber ganz weg davon kam ich irgendwie auch nicht. Zumindest nicht auf Dauer. Ich dachte immer mal: eigentlich sollte ich es ja ganz lassen. Aber dann beruhigte ich mich mit: na, so viel rauchst Du ja nicht, andere rauchen jeden Tag eine Schachtel. Das war ein prima Argument und so blieb alles wie es war.
Mein Studium war inzwischen längst beendet, ich hatte einige Jobs, die mich alle nicht glücklich machten, meiner ehemaligen Studienkollegin und Freundin ging es ähnlich und so beschlossen wir, uns selbständig zu machen. Erstmal nebenbei, abends und an den Wochenenden. Und unser „sicheres“ festes Einkommen zu behalten. Irgendwann ziemlich schnell kam dann allerdings der Punkt, an dem wir uns entscheiden mussten: wenn wir je wieder Zeit zum Schlafen haben wollten, mussten wir ins kalte Wasser springen. Taten wir auch und wir stellten fest, dass wir schwimmen können. In dieser anstrengenden Zeit stieg mein Zigarettenkonsum naturgemäß wieder an und jetzt hatte ich die Nase voll. Ich beschloss, dieses Problem jetzt dann doch noch mal ernsthaft anzugehen. Und diesmal möglichst dauerhaft.
4 Wochen hielt ich durch, dann dachte ich, ich drehe durch wenn ich jetzt nicht sofort… ich hatte damals keinen, der mir hätte sagen können, dass das gleich vorbei geht, selber wusste ich das in dem Moment nicht so genau und schon war es wieder Essig. Danach Katerstimmung und ein neuer Anlauf. Nach ca. 4 Wochen dachte ich wieder ich drehe durch und hatte ein déjà vu. Erkannte ein Muster, merkte endlich, dass da wohl doch mehr dran ist als an Schokolade und erkannte, dass ich mich damit wohl eingehender beschäftigen musste. Ich machte mich auf die Suche nach Informationen und Hilfe. Ich googelte und las mich einmal quer durch das gesamte Internet. Ich stieß auf dieses Forum und fing endlich an, zu verstehen womit ich es zu tun hatte: mit einer Sucht, nicht mit einer schlechten Angewohnheit. Bis dahin dachte ich immer noch, ich wäre wohl einfach zu blöd um mit dem Rauchen aufzuhören. Oder zu schwach. Oder vielleicht war es ja einfach ganz generell nicht möglich? Ich war endlich nicht mehr allein auf weiter Flur (meine Freunde und Bekannten sind entweder Nichtraucher oder rauchen fröhlich vor sich hin, es gibt ernsthaft keinen NMR in meiner näheren Umgebung) und hatte schnell die ein oder andere Erkenntnis.
Naja, was soll ich noch sagen? Es gab noch einige Höhen und Tiefen, einmal konnte ich mich mit Kräuterzigaretten retten und einmal, nach ca. 1,5 Jahren, hatte ich noch mal einen richtigen Einbruch. Ich saß damals mit einem ketterauchenden guten Freund zusammen und musste mir mal so einiges von der Seele quatschen. Es war eine lange Nacht und die ein oder andere Flasche musste auch dran glauben. Und das ein oder andere Taschentuch. Und irgendwie hatte die Zigarette dann was Tröstliches, Vertrautes. Die liebe, tröstliche, vertraute Zigarette hat mir natürlich gleich hinterrücks Handschellen angelegt. Nach ein paar Wochen, vor genau 519 Tagen, hatte ich es dann endlich kapiert.
Nie wieder.
Das ist alles. Die ganze Wahrheit, die tiefgreifende Erkenntnis und das Fazit vieler Jahre. Zwei Worte.
Nie wieder.
Nie wieder
will ich zu nachtschlafender Zeit im strömenden Regen zu drei Automaten latschen bis einer meine Marke vorrätig hat.
Nie wieder
will ich mich darum kümmern müssen ob, wann und wo ich rauchen kann und darf und wie ich die Zeit dazwischen überbrücke wenn ich irgendwo bin wo ich halt mal nicht darf oder kann.
Nie wieder
will ich morgens beim Aufwachen erstmal husten müssen dass die Wände wackeln.
Nie wieder
will ich Angst haben müssen, dass ich mir eine furchtbare Krankheit einhandle mit diesem Mistzeug.
Nie wieder
möchte ich mein hart verdientes Geld milliardenschweren Tabakkonzernen in den Rachen stopfen, zum Dank dafür, dass sie ein Kraut zusammenmischen, das mich umbringt und gleichzeitig hochgradig abhängig macht, damit ich auch schön brav weiterhin zur Steigerung ihrer Gewinne beitrage.
Nie wieder
möchte ich so stinken wie die Dame, die kürzlich vor mir her lief. Sie war sehr gepflegt, sorgfältig frisiert und geschminkt und geschmackvoll gekleidet. Und sie stank wie ein parfümierter alter Aschenbecher.
Nie wieder
möchte ich in den Klauen der Sucht gefangen sein.
Nie wieder
möchte ich über Zigaretten nachdenken müssen. Die Freiheit fühlt sich einfach zu gut an.
Heute spielen Zigaretten in meinem Leben keine Rolle mehr. Ich brauche sie nicht mehr. Sie sind Teil meiner Vergangenheit, ich habe viel zu viel Geld dafür ausgegeben und viel zu viel Zeit damit verschwendet. NMR ist Normalität geworden für mich und das gebe ich nicht mehr her.
Nie wieder!
Tja, das war jetzt wohl ziemlich lang. Aber es war ja auch ein langer Weg. Es hätte sicher direktere, einfachere Wege gegeben. Aber das war eben meiner. Mein Weg zum Erfolg. -
Tja, und hier zitiere ich mich mal selber ...
Original von Emissary
Hab länger gegrübelt ob ich nach jetzt über 300 Tagen es doch tun soll und hier meine Geschichte zum besten gebe; aber auch wenn es noch gute zwei Monate bis zum offiziellen stabilen Nicht(mehr)raucher sind, stabil fühle ich mich bereits jetzt ... aber was hier schreiben? Ich tippsele einfach mal drauf los ...
Meine "Raucherkarriere" fing Mitte 1989 an; wir hatten uns damals mit ein paar Kumpels ne Schachtel besorgt und wollten eigentlich nur mal probieren, wie sich das so anfühlt. 2 Leute aus der Truppe sind heute leider immer noch Raucher, der Rest hat es aber im Laufe der Jahre auch wieder drangegeben. Aber alle haben über Jahre geraucht und das nur, weil wir es einmal ausprobieren wollten ... wie doof kann man eigentlich sein :bonk ...
Vor ca. 10 Jahren habe es dann mal für ein halbes Jahr geschafft nicht mehr zu rauchen (mit Hilfe von Pflastern), aber bin dummerweise auf einer Feier wieder schwach geworden (zuviel Alkohol :bonk). Allerdings wurde der Wiedereinstieg auch erleichtert (obwohl die Schuld natürlich eindeutig bei mir liegt); man konnte damals noch an der Uni überall rauchen und so hing ich rubbeldiekatz wieder richtig dran.
Danach habe ich dann noch ein paar halbherzige Aufhörversuche hinter mir, mit maximal einer Woche Entzug. Ich hatte irgendwie damals das Gefühl ohne Kippe geht gar nichts. Weder lernen noch arbeiten oder gar die Freizeit verbringen.
Auch meine Familie konnte mich nie vom Rauchen abbringen, ich war einfach noch nicht soweit.
Die letzten paar Jahre ging es mir gesundheitlich meistens nicht so toll und die Phasen wo ich mich rundum wohl gefühlt habe wurden immer kürzer; fast permanente Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme etc. Hinzu kommt, daß ich 2003 und 2006 zwei sehr liebe Menschen an Krebs verloren habe . Und irgendwie wollte ich nicht mehr von diesen Mistdinger fremdbestimmt sein. Auch der Gedanke irgendwann mal krank zu sein und daran (Mit-)Schuld zu haben, ist mir nicht aus dem Kopf gegangen.
Ebenfalls vor ca. 10 Jahren (nach meiner 1/2 jährigen Nichtraucherphase) habe ich mal den Schmöcker von Allen Carr geschenkt bekommen. Ende März 2007 habe ich es endlich zu Ende gelesen (ich fand die ersten Seiten einfach nur eklig und hab daher nie weitergelesen), habe mit Ãœberzeugung die letzte Kippe geraucht und auch dieses feierliche Versprechen abgegeben (mag ja vielen albern erscheinen, aber mir war und ist das wichtig). Dieses Versprechen kann und werde ich auch nie brechen. Einige kommen ja mit Allen Carr nicht zurecht, aber bei mir hat es geholfen ... aber ich hab hier im Forum gelernt, daß jeder seinen eigenen Weg zum NMR einschlagen muß. Es gibt keine Gebrauchsanleitung um ein einfach NMR zu werden.
Sehr motivierend ist es auch, daß meine Freundin auch aufgehört hat zu rauchen, das hat vieles erleichtert. Aber auch das Forum bzw. die vielen Foris haben viel dazu beigetragen ... boah was hab ich viele Beiträge regelrecht in mir aufgesogen. Zum Glück bin ich von diesen ganzen Krisen zwischendurch verschont worden und insgesamt ist mir das NMR echt leichtgefallen (wenn ich so sehe wie andere um jeden Tag, jede Stunde kämpfen müssen).
Mittlerweile fehlt mir das Rauchen überhaupt nicht mehr; die Schmachtattacken sind selten und dann auch sehr schwach. Insgesamt geht der gesellschaftliche Trend ja eindeutig in Richtung NMR. In der Gastronomie ist bald sense, in der Firma gibt es Rauchverbot, die Mistdinger kosten immer mehr Geld und immer mehr Menschen um mich rum hören auf. Und diese Freiheit nicht mehr rauchen zu müssen ist einfach sensationell (die Nieraucher können gar nicht nachvollziehen wie gut sie es haben); früher hatte ich auch so eine unbewußte Angst vor dem Leben ohne Kippen ... aber allen Nochrauchern möchte ich sagen, die Angst ist unbegründet ... NMR hat ausschließlich Vorteile, wirklich wahr (auch wenn ich jetzt wahrscheinlich die 5 Euro ins virtuelle Phrasenschwein werfen muß).
Erst fällt einem am Anfang nix ein und dann holpert das Ende ... aber nun denn ... isch habe fertisch
Gruß Chris -
Original von Veitw
... Ihr wollt das nicht hören oder lesen, aber ich schreibe es TROTZDEM
Ich habe nicht gelitten!
Eigentlich wollte ich ja gar nicht aufhören. Meine Frau hatte mir zwar schon Mitte der 90er demonstrativ den Carr geschenkt Den hab ich zwar gelesen und mit einem freundlichen Nicken zu Kenntnis genommen, aber ich wollte ja gar nicht aufhören.
Dann kam diese Grippe. Eine Woche 40 Grad Fieber und mehr - und Husten - ich hätte nicht rauchen können, selbst wenn ich gewollt hätte. Ich war gottfroh, dass ich zum WE wieder so fit war, den geplanten Skiurlaub mitmachen zu können.
Der Skiurlaub - ein Gruppe von etwa 40 Leuten, die Hälfte davon Kinder. Eine ganze Pension gebucht - Rauchverbot im Haus. Außen des Abends -15 bis -20°C . Rausgehen in die Kälte? Echt keine Lust.
Dann waren zwei Wochen rum und es keimte der Gedanke, dass ich, nach zwei Wochen, eigentlich gar nicht mehr......
In dieser Zeit stieß ich hier auch auf das Forum und erlebte den ganzen Jammer derer, die dieser wunderbaren Sache - dem Rauchen - den Rücken kehren wollten. Ach wie sie litten. Ich habe einmal zu schreiben gewagt, dass ich kein Leid empfinde. Naja, ich hab dann nicht mehr über NMR geschrieben bis zum "Jetzt aber". Und das auch nur, weil mir grade diese Truppe seit Jahren am Herzen liegt
Ich beschloß, dass ich nicht das Rauchen aufhören wollte, sondern nur grade keine Lust hatte, mir eine anzuzünden. Meiner Frau und allen meinen Bekannten wurde immer erklärt, in dem Moment, wo ich Lust auf eine Zigarette habe, geh ich ohne zu zögern an den nächsten Automaten und hol mir welche.
Die Zeit verging und die Lust kam nicht. Es kam eine Zeit des unleidig Seins. Da musste meine Familie durch. Es kam eine Zeit heftigerer Stimmungschwankungen - da musste ich durch. Es war nicht immer lustig, aber Lust auf eine Zigarette (vulgo "Schmacht") hatte ich NIE mehr.
Ich finde halt, je weniger Aufhebens man um die ganze Sache macht, um so schneller wird sie Normalität und wir erleben um so schneller Situationen "ohne", die wir früher immer "mit" hatten, ohne dabei zu leiden.
Heute, nach fast drei Jahren (ein paar Tage fehlen noch) ist dieses Forum das Einzige, was mich noch dran erinnert, dass ich je geraucht habe. Halt - nein - meine Wampe auch noch
Also Kopf hoch, es geht auch ohne Leid. Mein Eindruck ist häufig (nicht immer - nur um hier Mißverständnissen und empörten Reaktionen zuvorzukommen), dass sehr viel von dem Leid, das hier so mannigfaltig ausgegossen wird, von den Leuten selbst herbeigeschafft wird. Sei es aus Selbstmitleid, um Beachtung zu finden, weil sie eigentlich gar nicht wirklich wollen oder auch es als Strafe empfinden, diese wunderbaren Stäbchen nicht mehr rauchopfern zu dürfen. -
Original von Carola
Tach zusammen! Mich gibts auch noch....
Ich wollte eigentlich nur mal in die Rauchwaage gucken, weil ich gerade wieder so viel Geld ausgebe für Musik und Musik und Musik. Um das schlechte Gewissen zu beruhigen, kann ich mir nun also sagen, dass ich ja andererseits schon fast 6000 € gespart habe durch das NMR. Und Klavierspielen (ich habe nach 30 Jahren wieder angefangen) ist nicht nur gesünder, sondern macht auch viel mehr Spaß als das Geld für stinkende Zigaretten aus dem Fenster zu werfen.
Auch hatte ich das genaue Datum vergessen, an dem ich aufgehört habe. Seit dem 9. August 2002 also - meine Güte, das ist lange her.
Allen, die noch zweifeln, ob ihre Entscheidung richtig war, kann ich sagen: Das Verlangen nach Zigaretten verschwindet früher oder später und zwar ganz und gar. Ich hatte in den letzten Jahren oft ziemlich harte Zeiten, aber der Gedanke ans Rauchen ist mir trotzdem nicht mehr gekommen.
Euch weiterhin viel Erfolg!
wünscht Carola -
Original von lagarto
Hallo,
bin erst ein viertel Jahr rauchfrei und somit noch nicht ganz "über den Berg". Insofern bin ich hoffentlich nicht zu dreist, schon unter der Rubrik "mein Weg zum Erfolg" zu schreiben.
Mir war aber eine Erkenntnis für den Anfang sehr wichtig, die ich einfach nochmal aufschreiben möchte:
Ich habe lange Zeit überhaupt nicht versucht, aufzuhören, weil ich mir gar nicht sicher war, ob ich aufhören wollte. Habe ich nicht immer gerne geraucht? ... solche seltsamen, "positiven" Rauchergedanken sind allerfeinstes Suchtverhalten!!!! Unmittelbar nach der Zigarette beginnt der Nikotinentzug, welches sich im Körper sehr schnell abbaut. Kein Wunder, dass die nächste Zigarette so schön entspannt - schließlich lindert sie ja den Entzug. Das ist auch schon das ganze Geheimnis - mehr nicht! Nach der Zigarette ist vor der Zigarette.
Ich will damit sagen: Bitte wartet nicht darauf, dass der Zeitpunkt kommt, an dem Ihr mit 100%iger Gewissheit und Ãœberzeugung aufhören wollt. Dieser Zeitpunkt wird wahrscheinlich gar nicht kommen, denn das Suchtverhalten überlistet uns da mit allen möglichen Argumenten immer wieder, uns von dieser vollständigen Ãœberzeugung abzuhalten. Eine gesunde Teilüberzeugung muss absolut reichen, um dem Nikotin den Kampf anzusagen.
Schmeisst mal die ganzen angeblichen "Genussmomente" auf die Seite und horcht tief in Euch hinein und entdeckt, wie satt Ihr das Rauchen habt: die Abhängigkeiten im Alltag, die einfach lästig und nervig sind, die gesundheitlichen Risiken, die ihr gedanklich gar nicht zulasst und immer wieder aus dem Kopf schiebt und die Euch dennoch immer bewusst sind. Wältz diese Gedanken immer wieder und wieder durch Eure Köpfe. Am Anfang sind sie noch hintergründig, werden aber mit der Zeit immer klarer.
So lange ihr raucht, wird Euch immer, immer und immer irgendetwas einflüstern, dass ihr ja eingentlich rauchen wollt. Lasst Euch von diesem Suchtgedanken nicht beherrschen und startet durch. Es wird vermutlich nicht immer einfach sein aber jeder kann seine Methode finden. Und wenn in den ersten Tagen ständig die "du schaffst das nicht" oder "du musst jetzt rauchen" Gedanken kommen, dann ignoriert sie. Diese Gedanken sind Teil der Sucht, sie sind nicht wahr.
Viel Erfolg!
LG, Lag. -
Lieber Chris,
erst mal herzlichsten Dank für die Riesenarbeit, die du dir gemacht hast, die Posts hierher zu transportieren. Klasse!
Da Biko drum gebeten hat, nicht ins alte Forum zu verlinken, wollte ich dich bitten in meinem zitierten Post den Link zu chap's thread
Emissary schrieb:
Original von FellowEarthling
...
Kurz gesagt: den Frühling 2004 konnte ich weitgehend vergessen und
nicht wirklich genießen, wie er es als erster NMR-Frühling hätte sein
können… Eine kurze Unterbrechung meiner inzwischen handfesten
Depression (darüber hab ich in Chap's Thread schon ausführlich berichtet.) gab es Anfang Mai, als ich notfallmäßig
operiert werden musste....
Danke sagt Fellow -
-
Emissary schrieb:
Hier möchte ich diejenigen, die es geschafft haben bitten, ihre Erfolgsgeschichte zu posten. Konsens im alten Forum war, daß das alle ab 6 Monate (sprich Möhrchentag) sind.
Viele fanden diese Geschichten total motivierend und daher haben wir die Erfolgsgeschichten ins neue Forum rüberkopiert. Neue Geschichten sind natürlich herzlich Willkommen!
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht euch
Chris
EDIT: Und nochmal vielen Dank an bilbo, der den Thread im alten Forum gestartet hat!
Hier wäre doch schon längst wieder die eine oder andere Erfolgsgeschichte fällig, oder?
Ich selbst traue mich noch nicht, hatte ich hier doch schon einmal eine Erfolgsgeschichte verfasst, aber ich denke, wir haben doch inzwischen recht viele stabile Nichtraucher, hm?
Ich bin gespannt auf eure Geschichten, die immer so schön motivierend sind!Liebe Grüße,
Schelmine
Früher war vieles leichter.
Ich zum Beispiel.
-
Teilen
- Facebook 0
- Twitter 0
- Google Plus 0
- Reddit 0
-
Benutzer online 18
18 Besucher