Nach einem Jahr (ausgerechnet jetzt: Keine Rauchwaage...) bin ich es Euch schuldig, hier Bilanz zu ziehen und ich habe lange überlegt, was ich sagen kann, was für Euch auch sinnvoll ist und was vielleicht (jenseits dem Danke, das hier her gehört!!!!) Umfallern oder Neuanfängern helfen kann.
Dass es mir besonders schwer gefallen ist, dass ich immer noch öfter hader und mich noch nicht angekommen fühle –das ist ja wenig konstruktiv und aufbauend und hilfreich...
Interessanter vielleicht meine Gedanken, ich glaube: Meine Erkenntnis über das Bild, die oft verwandte Figur, den (vermeintlichen) Gegner: Das Nikotinmonster oder – meine Favoritin: die Nikotinschlampe, der innere Schweinehund, der ewig Gestrige.
Meist wird sie ja so gesehen und beschrieben: Als Figur, die es nieder zu machen, zu besiegen gilt.
Die inner Stimme, die sagt: Rauch eine! Komm, lassgut sein. Ruh Dich aus, Du hast genug gekämpft, Du warst tapfer und ehrlich bemüht – jetzt hast Du Dir Entspannung verdient, hol sie Dir. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, sei Du selbst und stehdazu, alles ist und wird gut!!
Diese Stimme, heißt es also, gilt es zu bekämpfen! Ablenken, aushalten, zur Not aussitzen, entwöhnungspädagogisch wertvoll besser: aktiv nieder ringen, abhängen – joggend z.B., oder auf dem Rad oder schwimmend, egal: Nur weg, nicht hören und ihm keinesfalls folgen: Dem Feind!
Aber: Gehört die Stimme nicht vielmehr einem Freund? Dem, der uns Entspannung verschaffen will? Der sagt: Komm an meine Schulter, ruh Dich aus, hör auf zu kämpfen, nimm Dich wie Du bist, Du darfst schwach sein und fertig und traurig.
Er hat doch Recht.
Dass zu ihm zu all dem nur „Zigarette“ einfällt ist SEINE Schwäche, die wir ihm nach all den Raucherjahren doch kaum verübeln können?!
Wenn er seine Stimme erhebt sagt das vor allem: Achtung Ãœberforderung, dringend Pause, Entspannung.
Die Alternativen zu finden, zu suchen, zu testen – das ist zuweilen anstrengend, frustrierend – aber es kann auch Spaß machen. Und wenn er noch so winzig ist – darauf guckend lässt der Spaß sich vielleicht ausbauen?
Wer Erdbeeren liebt und beide Hände voll hat – verpasst Neues und die Möglichkeit, irgend etwas auszuprobieren.
DAS gehört zu meinen hilfreichen Erkenntnissen. Ja, das hat sich bestätigt: Dass in meinem Rauchen, meiner Sucht etwas Verächtliches lag, Selbstzerstörerisch. Ich lerne, anders auf mich zu achten – das ist schwer, aber auch eine lohnende Reise.
Ich habe viel Neues entdeckt, vieles gewonnen.
Und wenn ich – ja, immer noch immer wieder – denke: Ich habe viel verloren! – dann lese ich hier von denen, die darüber hinweg sind. Dann bin ich nachsichtig mit mir: 32 Jahre starke Sucht sind eine verdammt lange Zeit vor allem, wenn die ersten Jahre im Teenageralter, in prägender Zeit lagen.
Mich rettet die sichere Gewissheit: Glückliche, ignorante, munter kettenrauchende Verdrängerin könnte ich nie mehr werden. In ganz dunklen Momenten denke ich: Wirklich glückliche NMR werde ich auch nicht. Aber nach meiner letzten Krise vor wenigen Wochen habe ich das Gefühl, einen Quantensprung gemacht zu haben. Und ich gucke sehr bewusst auf Gewonnenes, Gefundenes und ich bin ohne jede Aversion gegen Raucher: Das war, glaube ich, auch ein wichtiger Schritt: MEIN Weg, MEINE Entscheidung, MEINE Notwendigkeit: Weder mein rauchender Mann, noch die rauchenden Kollegen, noch die rauchenden Alten, die so gesund und geistreich aussehen: Es geht um MEIN Rauchen – und das war gestern. Ich bin und bleibe zu süchtig, um je in Versuchung zu geraten.
Ich habe viele getroffen, denen es leicht viel – oder jedenfalls viel leichter, als sie dachten. Mir ist es schwer gefallen, aber: Ich werde nie mehr anfangen.
Und: Danke an dieses Forum!!!!!
Dass es mir besonders schwer gefallen ist, dass ich immer noch öfter hader und mich noch nicht angekommen fühle –das ist ja wenig konstruktiv und aufbauend und hilfreich...
Interessanter vielleicht meine Gedanken, ich glaube: Meine Erkenntnis über das Bild, die oft verwandte Figur, den (vermeintlichen) Gegner: Das Nikotinmonster oder – meine Favoritin: die Nikotinschlampe, der innere Schweinehund, der ewig Gestrige.
Meist wird sie ja so gesehen und beschrieben: Als Figur, die es nieder zu machen, zu besiegen gilt.
Die inner Stimme, die sagt: Rauch eine! Komm, lassgut sein. Ruh Dich aus, Du hast genug gekämpft, Du warst tapfer und ehrlich bemüht – jetzt hast Du Dir Entspannung verdient, hol sie Dir. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, sei Du selbst und stehdazu, alles ist und wird gut!!
Diese Stimme, heißt es also, gilt es zu bekämpfen! Ablenken, aushalten, zur Not aussitzen, entwöhnungspädagogisch wertvoll besser: aktiv nieder ringen, abhängen – joggend z.B., oder auf dem Rad oder schwimmend, egal: Nur weg, nicht hören und ihm keinesfalls folgen: Dem Feind!
Aber: Gehört die Stimme nicht vielmehr einem Freund? Dem, der uns Entspannung verschaffen will? Der sagt: Komm an meine Schulter, ruh Dich aus, hör auf zu kämpfen, nimm Dich wie Du bist, Du darfst schwach sein und fertig und traurig.
Er hat doch Recht.
Dass zu ihm zu all dem nur „Zigarette“ einfällt ist SEINE Schwäche, die wir ihm nach all den Raucherjahren doch kaum verübeln können?!
Wenn er seine Stimme erhebt sagt das vor allem: Achtung Ãœberforderung, dringend Pause, Entspannung.
Die Alternativen zu finden, zu suchen, zu testen – das ist zuweilen anstrengend, frustrierend – aber es kann auch Spaß machen. Und wenn er noch so winzig ist – darauf guckend lässt der Spaß sich vielleicht ausbauen?
Wer Erdbeeren liebt und beide Hände voll hat – verpasst Neues und die Möglichkeit, irgend etwas auszuprobieren.
DAS gehört zu meinen hilfreichen Erkenntnissen. Ja, das hat sich bestätigt: Dass in meinem Rauchen, meiner Sucht etwas Verächtliches lag, Selbstzerstörerisch. Ich lerne, anders auf mich zu achten – das ist schwer, aber auch eine lohnende Reise.
Ich habe viel Neues entdeckt, vieles gewonnen.
Und wenn ich – ja, immer noch immer wieder – denke: Ich habe viel verloren! – dann lese ich hier von denen, die darüber hinweg sind. Dann bin ich nachsichtig mit mir: 32 Jahre starke Sucht sind eine verdammt lange Zeit vor allem, wenn die ersten Jahre im Teenageralter, in prägender Zeit lagen.
Mich rettet die sichere Gewissheit: Glückliche, ignorante, munter kettenrauchende Verdrängerin könnte ich nie mehr werden. In ganz dunklen Momenten denke ich: Wirklich glückliche NMR werde ich auch nicht. Aber nach meiner letzten Krise vor wenigen Wochen habe ich das Gefühl, einen Quantensprung gemacht zu haben. Und ich gucke sehr bewusst auf Gewonnenes, Gefundenes und ich bin ohne jede Aversion gegen Raucher: Das war, glaube ich, auch ein wichtiger Schritt: MEIN Weg, MEINE Entscheidung, MEINE Notwendigkeit: Weder mein rauchender Mann, noch die rauchenden Kollegen, noch die rauchenden Alten, die so gesund und geistreich aussehen: Es geht um MEIN Rauchen – und das war gestern. Ich bin und bleibe zu süchtig, um je in Versuchung zu geraten.
Ich habe viele getroffen, denen es leicht viel – oder jedenfalls viel leichter, als sie dachten. Mir ist es schwer gefallen, aber: Ich werde nie mehr anfangen.
Und: Danke an dieses Forum!!!!!
Ane
NMR seit 7.6.2007, 23:50
NMR seit 7.6.2007, 23:50