…und zwar zum Positiven. Diesen Satz habe ich ab und an mal von Leuten, die eine Krebserkrankung überstanden hatten, gehört. Meine Gedanken dazu waren immer zwiespältig. Einerseits dachte ich, meine Fresse, wenn Dir Dein Leben nicht gefällt, kannst Du es doch auch ändern ohne gleich Krebs kriegen zu müssen. Andererseits war mir klar, dass ich vermutlich nicht nachvollziehen kann, wie das so ist, wenn sich die potenzielle Lebenszeit plötzlich stark verkürzt darstellt. Ich meine, klar, jeder weiß, dass er/sie morgen tot umfallen kann, aber mal ehrlich, wer glaubt das schon wirklich? Naja, jedenfalls nickte ich meist verständnisvoll und hielt die Klappe. Klappe halten hat sich in der Vergangenheit meist bewährt.
Tja, und dann war ich plötzlich selbst in der Situation. Ich hatte Krebs.
In Astrids Thread haben wir schon ein bisschen darüber geredet, über die Gesundheitsgefahren, die man sich selbst so antut, Rauchen, wenig Bewegung, schlechte Ernährung, Übergewicht und was dergleichen mehr ist. Bei mir war es das Übergewicht. Ich habe (hatte?) eine schwere Essstörung. Damit einher gingen massive Gewichtsschwankungen. In schlanken Zeiten machte ich mir nicht viele Sorgen und in dicken Zeiten, naja, ich war ja immer fit, ich machte immer Sport, lief viel, mein Blutdruck war immer top, die Blutwerte auch, ich war kerngesund, also was soll es? Dass ich Klamotten von Größe 38 bis Größe 48 hatte – na und? Und dann – BUMM!! – Krebs. Es gibt Krebsarten, deren Entstehung durch Übergewicht begünstigt wird. Und meiner gehört dazu. Mein Arzt sprach da netterweise Klartext. Nochmal BUMM.
Im Moment gibt es ja eine Fat-acceptance-Bewegung, die darauf abzielt, Menschen nicht wegen ihres Übergewichts zu diskriminieren. Das finde ich grundsätzlich mal richtig. Menschen sollten nicht nach ihrem Äußeren beurteilt werden. Ich weiß allerdings nicht, ob es dazu einer „Bewegung“ bedarf, für mich versteht sich das von selbst. Was dabei allerdings völlig untergeht, und das ist der Teil, der mich daran richtig stört, sind die mit dem Übergewicht einhergehenden Gesundheitsgefahren. Eben nicht „nur“ Bluthochdruck oder Diabetes mitsamt der Folgen – beides gerade schlimm genug. Aber das geht eben noch weiter. Bestimmte Krebsarten werden durch Übergewicht begünstigt. Die Lebenszeit allgemein verkürzt. Schlaganfälle, Herzerkrankungen und dergleichen mehr. Übergewicht wird vorrangig als kosmetisches Problem dargestellt. Aber das ist es nicht. Es ist ein gesundheitliches.
Ich werde euch jetzt nicht mit der Behandlung meiner Essstörung langweilen, aber ich möchte erzählen, dass ich das in Angriff genommen habe. Ich habe einen sehr guten Therapeuten gefunden und entgegen meiner Vermutung hat er mir nicht innerhalb einiger Wochen "meine Psyche zurechtgerückt", sondern es war – und ist – verdammt harte Arbeit. Aber ich mache Fortschritte. Ich habe mein Gewicht ein Jahr lang gehalten. Das gab es noch nie. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten Jahrzehnten mal auch nur für 4 Wochen das gleiche Gewicht bzw. dieselbe Hosengröße hatte. Dann durfte ich anfangen abzunehmen. Letzten Dezember, ich hatte mir das gewünscht. Mit einem moderaten Kaloriendefizit, um die Essstörung nicht wieder anzufachen. Sogar über Weihnachten habe ich abgenommen. Trotz Gans und Knödel. Es gab, weil ich es ab und zu besser weiß, ein paar Rückfälle mit darauffolgenden „Du hattest Recht und ich hatte Unrecht“-Gesprächen, aber ich bewege mich voran und werde, abhängig von der Häufigkeit künftiger „Du hattest Recht und ich hatte Unrecht“-Gespräche, in etwa einem Jahr Normalgewicht haben.
Tja, was soll ich sagen? Durch den Krebs hat sich mein Leben verändert. Und zwar zum Positiven.
Tja, und dann war ich plötzlich selbst in der Situation. Ich hatte Krebs.
In Astrids Thread haben wir schon ein bisschen darüber geredet, über die Gesundheitsgefahren, die man sich selbst so antut, Rauchen, wenig Bewegung, schlechte Ernährung, Übergewicht und was dergleichen mehr ist. Bei mir war es das Übergewicht. Ich habe (hatte?) eine schwere Essstörung. Damit einher gingen massive Gewichtsschwankungen. In schlanken Zeiten machte ich mir nicht viele Sorgen und in dicken Zeiten, naja, ich war ja immer fit, ich machte immer Sport, lief viel, mein Blutdruck war immer top, die Blutwerte auch, ich war kerngesund, also was soll es? Dass ich Klamotten von Größe 38 bis Größe 48 hatte – na und? Und dann – BUMM!! – Krebs. Es gibt Krebsarten, deren Entstehung durch Übergewicht begünstigt wird. Und meiner gehört dazu. Mein Arzt sprach da netterweise Klartext. Nochmal BUMM.
Im Moment gibt es ja eine Fat-acceptance-Bewegung, die darauf abzielt, Menschen nicht wegen ihres Übergewichts zu diskriminieren. Das finde ich grundsätzlich mal richtig. Menschen sollten nicht nach ihrem Äußeren beurteilt werden. Ich weiß allerdings nicht, ob es dazu einer „Bewegung“ bedarf, für mich versteht sich das von selbst. Was dabei allerdings völlig untergeht, und das ist der Teil, der mich daran richtig stört, sind die mit dem Übergewicht einhergehenden Gesundheitsgefahren. Eben nicht „nur“ Bluthochdruck oder Diabetes mitsamt der Folgen – beides gerade schlimm genug. Aber das geht eben noch weiter. Bestimmte Krebsarten werden durch Übergewicht begünstigt. Die Lebenszeit allgemein verkürzt. Schlaganfälle, Herzerkrankungen und dergleichen mehr. Übergewicht wird vorrangig als kosmetisches Problem dargestellt. Aber das ist es nicht. Es ist ein gesundheitliches.
Ich werde euch jetzt nicht mit der Behandlung meiner Essstörung langweilen, aber ich möchte erzählen, dass ich das in Angriff genommen habe. Ich habe einen sehr guten Therapeuten gefunden und entgegen meiner Vermutung hat er mir nicht innerhalb einiger Wochen "meine Psyche zurechtgerückt", sondern es war – und ist – verdammt harte Arbeit. Aber ich mache Fortschritte. Ich habe mein Gewicht ein Jahr lang gehalten. Das gab es noch nie. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten Jahrzehnten mal auch nur für 4 Wochen das gleiche Gewicht bzw. dieselbe Hosengröße hatte. Dann durfte ich anfangen abzunehmen. Letzten Dezember, ich hatte mir das gewünscht. Mit einem moderaten Kaloriendefizit, um die Essstörung nicht wieder anzufachen. Sogar über Weihnachten habe ich abgenommen. Trotz Gans und Knödel. Es gab, weil ich es ab und zu besser weiß, ein paar Rückfälle mit darauffolgenden „Du hattest Recht und ich hatte Unrecht“-Gesprächen, aber ich bewege mich voran und werde, abhängig von der Häufigkeit künftiger „Du hattest Recht und ich hatte Unrecht“-Gespräche, in etwa einem Jahr Normalgewicht haben.
Tja, was soll ich sagen? Durch den Krebs hat sich mein Leben verändert. Und zwar zum Positiven.
Liebe Grüße
Pat
Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end
Pat
Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end