Kurz vorm umkippen

      Kurz vorm umkippen

      Jetzt rauche ich schon seit fast drei jahren nicht mehr....doch die letzte Woche war eine psychische Katastrophe für mich (mein Vater hat in mindestens zwei Organen Krebs die nicht mehr operabel sind) und ich bin kurz davor heute Abend in eine Kneipe zu gehen, ein paar Bier zu trinken und dabei zu rauchen.

      Kann mir einer einen guten Grund geben das nicht zu tun ?

      Axel
      Letzte Zigarette am 21.08.2005...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Axelfaxel1“ ()

      Lieber Axel,

      eine furchtbare Nachricht, die Du da erhalten hast. Bitte, bitte reagiere jetzt aber nicht kopflos. Seit drei Jahren rauchst Du nicht mehr und hast damit sehr, sehr viel erreicht, um das ich und andere Dich sehr beneiden werden. Der Grund, den ich Dir nennen kann, ist der, dass es Deinem Vater nicht hilft, wenn Du jetzt rauchst. Ich melde mich später nochmal. Viel Kraft wünsche ich Dir.

      Lag.
      rauchfrei seit 17.01.2008 / Umwege erhöhen die Ortskenntnis
      Hallo Axelfaxel,

      auf Anhieb sehe ich die drei Jahre und die schlimme Erkrankung Deines Vaters mal als allererstes. Neben den üblichen Gründen, die Du ja selbst am besten kennst.

      Das Rauchen wird nichts zum Besseren wenden. Im Gegenteil wird Dein Vater immer noch ganz genauso krank sein und Du wirst Dich wegen des Rauchens nochmals zusätzlich schlecht fühlen.

      Viel Kraft in jeder Hinsicht wünsche ich Dir/ Euch.

      lG hoboe
      Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. (Samuel Beckett)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hoboe“ ()

      Hallo Axel,

      erstmal tut es mir sehr leid mit deinem Vater. Ein Gund nicht zu rauchen wäre doch ihn stolz auf dich sein zu lassen, stolz darauf, dass dir eventuell das Schicksal, an Krebs durch's Rauchen zu erkranken, erspart bleibt. Ich glaube schon, dass dein Vater stolz auf dich ist, wie halt alle Eltern, wenn die Kinder, egal wie alt, dieses Gift nicht mehr inhalieren. Geh' vielleicht einfach in eine Kneipe, obwohl betrunken sein ja leider auch nur kurz den gewünschten Erfolg des Verdrängens hat, aber laß die Kippen weg. Sie machen deinen Dad leider nicht gesund und dich vielleicht krank. Laß deinen Vater stolz auf dich sein, sei stolz auf dich selber, dass du dieser Sucht entkommen bist.

      Ich wünsche dir und deinem Vater alles Liebe.
      Es ist in der Tat erstaunlich, wie Menschen sich in Kleinlichkeiten
      verlieren können und darin einen armseligen Scharfsinn erblicken.
      -Otto von Corvin-
      LG Dino
      Ja Axel,

      zunächst die abgedroschenste Phrase von allen: dein Vater wird nicht davon gesund!

      Deinen Wunsch, dich zu betäuben, mit irgendwas, egal was, kann wohl ein jeder nachvollziehen.
      Aber du hilfst damit nicht ihm und auch nicht dir.

      Aber mit Kraft, Stärke, Zuversicht und Optimismus tust du sicherlich sowohl dir als auch deinem Vater einen weitaus größeren Gefallen.

      Ihm ein schlechtes Gewissen bereiten, dass er so krank ist, dass dich das in Suff und Nikotinsucht treibt hilft weder ihm noch dir.

      Ich wünsche dir viel Kraft und deinem Vater möglichst wenig Schmerzen!
      Liebe Grüße,
      Schelmine

      Früher war vieles leichter.
      Ich zum Beispiel.
      Ja! Die Zeit, die ihr noch miteinander haben könnt ist zu schade, dass Du draussen auf dem Balkon stehst und rauchst.

      Ansonsten bleibt mir nur, Euch von Herzen zu wünschen, dass Ihr auch aus diesem schlimmen Schicksal noch ein Stück gemeinsamen Weg machen könnt und ihr Euch auch auf dieser Wegstrecke näher kommt.

      Ich wünsche Dir alle Stärke dieser Welt.

      Ghost
      Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen! [Andre Maurois, frz. Historiker]
      Hallo Axel,



      ich kann dich so gut verstehen. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass du rauchen WILLST. Ich sehe aber auch, gerade dass du dich ans Forum wendest, dass du dir sehr wohl große Gedanken machst, ob du es überhaupt machen WIRST.

      DU kennst nach 3 Jahren besser als andere, die wirklich guten Gründe. Es bringt dir, aber vor allem deinem Papa nicht das Geringste, wenn du jetzt wieder anfängst zu rauchen. Ich als Vater hätte da eher noch ein schlechtes Gewissen, weil ich wüsste dass mein Kind aus Kummer um mich, wieder angefangen ist. Geh raus und schrei, zerpdepper einen Teller nach dem anderen, weine, sei wütend: aber das kannst du alles ohne Zigarette. Vernebel dir nicht wieder dein Hirn.

      Wie gesagt ich kann dich mehr als gut verstehen, ich habe meinen Vater vor 14 Jahren, da war er mal gerade 51, verloren. Aber selbst 1000 Zigaretten hätten ihn mir nicht wiedergebracht.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft, viele, liebe Menschen um dich herum, die dir zur Seite stehen. Ich schicke dir viel Energie und kRaft für die nächste Zeit!

      Lieben Gruß von Claudia
      Am 01.01.2008 zurück zur Normalität
      Erst einmal tut es mir leid, dass dein Vater so schlimm an Krebs erkrankt ist. Ich wünsche ihm, dass er nicht so sehr leiden muss und hoffe, dass man irgendwie therapiemäßig ihm in gewisser Weise helfen kann.

      Nun normalerweise würde ich dir jetzt zu dieser langen rauchfreien Zeit gratulieren.
      Doch ich denke, damit ist dir nicht wirklich geholfen. Obwohl du mächtig stolz sein kannst und dich hier sicherlich viele NMR's beneiden um diese lange Zeit.

      Bevor du rauchst, stell dir bitte die Frage, was es dir hilft, wenn du jetzt wieder anfängst. Der Krebs deines Vaters geht davon nicht weg, das Problem die Sorgen werden leider nicht weniger. Du hilfst deinem Vater damit nicht. Du schaffst dir nur ein weiteres Problem und wirst dich im Nachhinein sehr darüber ärgern.

      Ich weiß, das hilft dir vielleicht alles nicht weiter. Aber du hast so eine lange Zeit ohne Zigaretten geschafft, es hat bestimmt in dieser Zeit viele Probleme gegeben, die du bewältigen musstest. Vielleicht waren diese Probs nicht so gewaltig, wie das jetzige, gingen dir nicht so nahe. Aber auch diese schlimme Zeit kannst du ohne Zigarette schaffen.
      Tu dir selbst und deiner Familie den Gefallen und rauche nicht. Du kannst das, hast es drei Jahre bewiesen.
      Und wenn du Hilfe brauchst, jemanden zum Zutexten, dann schreibe dir im Forum alles von der Seele. Du findest hier immer jemanden, der dir zuliest, der ein wenig Trost spendet, der dir Mut macht oder dich einfach nur ein paar liebe Worte schreibt. :]

      Lieben Gruß

      bine (die deinen Frust, deine Wut, deine Trauer mehr als gut verstehen kann)
      Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben. (Mark Twain)
      Hallo Axel,

      will mich hier nochmal melden, weil ich eben schnell weg musste und nur kurz reagiert habe. Es ist aber bereits viel von dem gesagt worden, was ich noch schreiben wollte. Kneipe, Trinken, Rauchen sind alles Reaktionen auf eine schlimme Nachricht, die ich mit "den Kopf in den Sand stecken" umschreiben würde. Ich finde das nicht schlimm, ab und zu muss man vielleicht einfach mal die Realität einen Moment ausblenden, auch wenn sie einen sowieso wieder einholt. Wenn Du schon seit drei Jahren nicht mehr rauchst hast Du sicher für solche Situationen schon Mechanismen entwickelt, die besser sind als rauchen und trinken. Bestimmt hattest Du in den drei Jahren schonmal Stress, wenn auch nicht verbunden mit so einer schlimmen Nachricht. Was hast Du dann getan?

      Dein Vater braucht jetzt ein starkes Umfeld. ER ist krank - nicht du. Du hilfst ihm am wenigstens, wenn Dein Vater jetzt merkt, dass Du Dir wegen ihm die Kante gegeben hast und einen drei Jahre währenden Grundsatz über den Haufen wirfst. Was wird Dein Vater denken, wenn Du jetzt wieder rauchst, Dein eigenes Krebsrisiko erhöhst, wo er selbst gerade diese Nachricht bekommen hat?

      Sei stark! Sei stark, für Deinen Vater, für Dich selbst.

      Zigaretten helfen Dir nicht!

      Es grüßt Dich, Lag.
      rauchfrei seit 17.01.2008 / Umwege erhöhen die Ortskenntnis
      Lieber Axel,

      es tut mir sehr, sehr leid, das ist wirklich eine schlimme Nachricht, die Du da erhalten hast.
      Das was ich Dir sagen möchte wurde bereits mehrfach gesagt, dass muss ich nicht wiederholen.
      Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und Stärke für die kommende Zeit
      Liebe Grüße
      Pat

      Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end
      Lieber Axel,

      ich denke, es würde Dir nun helfen, wenn Du mit einem Freund darüber reden würdest. Wenn Du all Deine Gefühle jemandem mitteilen könntest und dies auch wirklich zeigen.
      Ein Freund fängt Dich auf und ist für Dich da. Die Zigarette ist ganz bestimmt nicht dieser Freund!

      Ich wünsche Dir viel Kraft!
      Mary

      Bewusst Sein
      Vielen Dank für eure lieben Worte. Das tut verdammt gut!

      Mir sind natürlich alle guten Gründe gegen das Rauchen in Fleisch und Blut übergegangen...allerdings ist meine Welt momentan völlig aus den Angeln gehoben und die drei Jahre Nichtrauchen bedeuten mir im Moment nichts wofür ich kämpfen müsste. In meinen Augen ist der Wert, den mir das Rauchen zur Zeit geben könnte um ein vielfaches wertvoller als die drei Jahre.

      Im Moment rede ich mir ein, dass ich mal eine Auszeit brauche, und sei es nur ein Abend. Raus aus dem ständigen Sorgen machen, dem ständigen kümmern und einfach mal abschalten. Auch nach drei Jahren Nichtrauchen ist dieses "Abschalten" immer noch in allererster Linie mit dem Rauchen verknüpft. Klar, man kann sich auch anders ablenken aber in mein Suchtgedächtnis hat sich (wahrscheinlich für alle Zeiten) eingebrannt, dass mir das Rauchen in der Not hilft. Das es mir in der Vergangenheit zumindest in schwierigen Situationen zum Abschalten, beruhigen und Durchstehen geholfen hat ist nicht wegzudiskutieren und das kann mir auch keine Studie oder sonstwas widerlegen.

      Vielleicht reicht mir ja der eine Abend und ich fange nicht direkt wieder mit dem Rauchen an (haha...).

      Nee, mir ist schon klar, dass das nicht klappen wird.

      Mal sehen wir der Abend wird...

      Trotzdem danke an euch! :agut
      Letzte Zigarette am 21.08.2005...
      Axel, Du hast Dich "kurz VOR dem Umkippen" hier gemeldet und nicht "kurz DANACH". Sonst hätten wir Dich hier mit "starte wieder durch" Sprüchen aufgebaut. Da Du Dich aber VORHER gemeldet hast, gehe ich davon aus, dass Du trotz allem nicht rauchen WILLST, auch wenn sich Deine Argumentation gerade so anhört, als bereitest Du den Rückfall vor. LG, Lag.
      rauchfrei seit 17.01.2008 / Umwege erhöhen die Ortskenntnis
      Schelmine hat das irgendwo mal geschrieben. Wenn man innerlich den Rückfall akzeptiert hat, wie jieperig man dann darauf ist, das auch "durchzuziehen". Das kennt jeder von uns, der schon mal rückfällig war.

      Aber jeder kennt auch dieses "Scheissescheissescheisse was hab ich bloß gemacht :wand " nach der ersten oder der zweiten Zichte oder auch erst am nächsten Tag. Spar Dir den Umweg, Axelfaxel, bitte. Ein Umweg von 3 Jahren. Was glaubst Du wie stolz Du auf Dich sein wirst, wenn Du diesen Tag ohne Rückfall überstanden hast.

      lG hoboe
      Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. (Samuel Beckett)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „hoboe“ ()

      Mensch Axel!

      Vergiß es! Du wirst dich tatsächlich noch beschissener fühlen!

      Im Ernst, wenn du wirklich für einen Abend dem ganzen Scheiß entfliehen willst: trink dir halt einen aber lass die Kippe. Das wär ein Kompromiss zu dem ich dir, als deine alte Rauchwaagennachbarin rate.

      Besauf dich wenns hilft. Da hast morgen nen schweren Kopf und kannst wieder aufhören. Rauchst du, wird das vielleicht der Anfang vom Ende und niemandem ist geholfen. Deinem Vater schon gar nicht!

      Ich hoffe, du kommst klar heute abend!

      Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang....

      Lieber Axel,

      ich weiß eigentlich viel zu wenig über dich, um da jetzt wirklich "helfen" zu können - aber deine Situation kann ich gut nachvollziehen:

      meine Mutter hatte einige Jahre diagnostizierten Alzheimer und seit 1 Jahr eine metastasierende Krebserkrankung, als ich sie vor gut einem Jahr in ein (Gott sei Dank ausgezeichnetes) Pflegeheim zu mir geholt habe, um mich jeden Tag um sie kümmern zu können. Als Alleinerziehende und v.a. Alleinverdienende konnte (und wollte) ich Mama nicht allein betreuen. Im Nov. 07 erlitt sie einen Schlaganfall - ich war da (nach sehr vielen Umfallern) endlich mal gut 2 Monate rauchfrei und habe wirklich ernsthaft überlegt, mir im Krankenhaus Kippen zu kaufen....ich wollte nicht eine, sondern sie mir wieder schachtelweise reinziehen... ich habs nicht gemacht - nicht nur, weil Mama davon auch nicht mehr gesund werden würde (diesen Gedanken hatte ich natürlich auch) sondern v.a. weil ich mir klar machte, dass ich dann wieder voll "drauf" wäre. Ich wollte nicht wegen meiner Sucht irgendwann von ihrem Bett weg müssen - dann, wenn sie mich vielleicht gebraucht hätte. Die letzten Tage vor ihrem Tod habe ich bei ihre geschlafen und als sie im Februar starb, waren meine Schwester und ich dabei.

      Lieber Axel - entschuldige, wenn ich jetzt zu viel von mir geschrieben habe, aber du solltest jetzt ganz gezielt die nächste Zeit planen: ernsthaft mit den Ärzten reden - was du wissen möchtest, kriegst du in der Regel von den Ärzten auch ehrlich beantwortet - was du aber nicht fragst, sagen sie dir meist auch nicht.... gibt es noch eine Mutter, hast du Geschwister, kannst du mit deinem Vater über seine Vorstellungen reden? Nütze die Zeit, die euch noch bleibt - es kann so schnell vorbei sein; meine Mama konnte nach dem Schlaganfall nicht mehr sprechen und es hat mir so oft leid getan, dass wir vorher nicht mehr über ihre Krebserkrankung und das Sterben gesprochen haben... du kannst dich gerne über PN an mich wenden

      Liebe Grüße und ganz viel Kraft von gittal
      rauchfrei seit 11.9.07 - weil ich es mir endlich wert bin
      Hallo,

      mir geht es nicht gut aber ich habe auch nicht geraucht.

      Statt in die Kneipe zu gehen bin ich lieber zu Hause geblieben und habe mit meiner Frau den Abend verbracht.

      Ich habe es schon jemandem in einer PN geschrieben: Ich habe damals, direkt nach dem Rauchstopp, schon hunderte und tausende solcher Schmachtattacken durchgestanden und die aktuelle werde ich auch durchstehen. Damals habe ich mir Gebetsmühlenartig immer wieder gesagt: "Strecke machen"..."Stur sein"..."Warte bis morgen mit der Zigarette"...und es hat geholfen. Genauso habe ich es gestern getan...und genauso werde ich es heute und an den nächsten Tagen tun...bis die Attacke vorbei ist. ;)

      Ich möchte mich nochmal für Eure Anteilnahme und eure lieben Worte bedanken. Es hat mir sehr geholfen !!!

      Axel
      Letzte Zigarette am 21.08.2005...
      Hallo Axel,

      ich muss dir, glaube ich, nicht sagen, wie verdammt stolz du auf dich sein kannst. Deine Situation kann ich nur zu gut nachempfinden.

      Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft für all das, was vor dir liegt.

      Lieben Gruß

      bine
      Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben. (Mark Twain)
      Lieber Axel,

      mir fällt ein Stein vom Herzen!

      Sehr, sehr gute Entscheidung! Und du hast absolut recht; du wirst das schaffen!

      Das die Situation für dich momentan alles andere als angenehm ist wissen wir alle und ich finde dich gerade sehr stark! :xyxthumbs

      Aber ich bin sicher, damit tust du dir und deinem Papa einen größeren Gefallen als mit Resignation!

      Alles Gute weiterhin für dich und schreib hier, wenn es dir mies geht, ja?
      Liebe Grüße,
      Schelmine

      Früher war vieles leichter.
      Ich zum Beispiel.